Peterbühel

Peterbühel, eine Fraktion der Gemeinde Völs am Schlern

Betrachtet man die Gemeinde Völs am Schlern von der Ferne, fällt einem sofort der Hügel bzw. die Erhöhung auf, die sich westlich des Dorfzentrums befindet und eine eigene Kirche enthält. Hier handelt es sich um den Peterbühel, welcher eine eigene Fraktion der Gemeinde Völs am Schlern ist und von den Einheimischen „Peterbichl“ genannt wird. Bei der Erhöhung handelt es sich um einen Porphyrblock.

Lohnenswert ist ein Spaziergang vom Dorfzentrum von Völs hinauf auf den Peterbühl. Direkt am Fuße der Erhebung führt der Weg an einem Weiher vorbei, teils an Bäumen auf den Peterbühl. Die Rasenfläche rings um die Kirche am Peterbühl und die aufgestellten Bänke laden zum Verweilen ein. Der Blick über die Dächer von Völs am Schlern mit der Pfarrkirche im Mittelpunkt und dem Schlern im Hintergrund ist ein hervorragendes Panorama, welches auch oftmals als Fotomotiv herangezogen wird.

Bereits sehr frühe Besiedelung

Peterbühl kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken, denn es handelt sich um das am längsten besiedelte Gebiet des gesamten Südtiroler Schlerngebietes. Funde belegen, dass das Gebiet des Peterbühels schon vor Jahrtausenden besiedelt wurde. Bereits in der Bronzezeit, die den Zeitraum von 2.200 bis 800 vor Christus markiert, ließen sich hier die Menschen nieder. Über viele Jahrhunderte hinweg und bis hinein in die Eisenzeit wurde das Gebiet besiedelt, wobei die Blütezeit ab Ende des sechsten Jahrhunderts bis zum ersten Jahrhundert vor Christus bezeichnet werden kann. Während dieser Zeit lebten die Menschen in sogenannten „rätischen Häusern“, welche eine maximale Größe von zirka sieben mal fünf  Metern hatten. Das besondere an den Häusern aus dieser frühen Zeit ist, dass deren Untergeschoss (Keller) bereits steingemauert und der obere Teil aus Holz war.

Die Zerstörung des Peterbühls mit seiner Siedlung erfolgte durch einen Brand, der sich im ersten Jahrhundert vor Christus ereignete. Man geht davon aus, dass das Feuer die Siedlung während der römischen Landnahme, die im Zuge der rätischen Kriege erfolgte, im Jahr 16 oder 15 vor Christus zerstörte. Die rätischen Kriege wurden im Namen Kaiser Augustus von Drusus und Tiberius geführt.

Dass die Menschen, die hier bereits in der Eisenzeit lebten, bereits über für die damalige Zeit gute Werkzeuge verfügten, kann heute in der Archäologischen Dauerausstellung in Völs gesehen werden. Diese Ausstellung zeigt eine Reihe der schönsten Eisenwerkzeuge der eisenzeitlichen Siedlung am Peterbühel. So sind neben Herdgeräten (Spieße, Gluthalter) und Wagenbestandteilen auch Einrichtungsgegenstände vorhanden, die noch heute in einem Haushalt verwendet werden. Als Beispiele sind hier Schlüssel, Griffe und Haken zu nennen. Aber auch Messer, die nicht nur in der Küche sondern auch auf der Jagd verwendet werden, sind aus der Eisenzeit noch vorhanden und sind eindrucksvolle Zeugen, dass der Peterbühel schon vor Jahrtausenden besiedelt wurde.

Sankt Peter am Bühel

Auf dem höchsten Punkt von Peterbühel befindet sich eine Kirche – die Kirche Sankt Peter am Bühel.

Mit der langen Besiedlungsgeschichte von Peterbühl geht auch eine weit in die Vergangenheit zurückreichende Gottesverehrung einher. So deuten die Spuren darauf hin, dass am Peterbühl schon im dritten Jahrtausend vor Christus eine Gottesverehrung erfolgte.

Die Kirche, die heute zu sehen ist, wurde etwa um das 12. oder 13. Jahrhundert vor Christus erbaut. Der erste Kirchenbau verfügte über ein flachgedecktes Kirchenschiff, welches um das Jahr 1489 im Zuge eines Umbaus gewölbt wurde. Wer einmal zur Kirche läuft, der sollte der schön geschnitzten Eingangstüre besondere Aufmerksamkeit schenken. Hier ist unter anderem „Gott tritt ein, bring Glück herein“ zu lesen.

Im Inneren der Kirche sind einige spärliche Gemälde zu sehen, welche aus der späten Renaissance und dem frühen Barock stammen. Die Predigtkanzel mit Grotesken und Engelsköpfen stammen etwa aus dem Jahr 1600.

Über der romanischen Rundapsis am Triumphbogen ist die Jahreszahl 1489 zu lesen. Das Wappen der Herren von Völs und Firmian und die gekreuzten Petrusschlüssel sind am Seitenprotal zu sehen.

Der Altar der Kirche, der aus der Werkstatt von Jörg Arzt stammt, ist heute im Pfarrmuseum von Völs am Schlern ausgestellt. Dabei handelt es sich um einen spätgotischen Flügelaltar, auf dem der Apostel als Papst zwischen dem Evangelist Johannes und Johannes dem Täufer zu sehen ist. An den Flügeln des Altars sind die Heiligen Andreas und Paulus zu sehen. In der Predella (Stufe, Tritt) ist die Heilige Katharina und Barbara zu sehen.

Die Gemeinde Völs am Schlern

Die Gemeinde Völs am Schlern ist neben Seis am Schlern und Kastelruth eine der drei Hauptorte des Südtiroler Schlerngebietes. Das Gemeindegebiet befindet sich am südlichen Teil des Hochplateaus und erstreckt sich bis in das Eisacktal. Zur Gemeinde Völs am Schlern gehören als Fraktionen neben dem Peterbühl folgende Orte: Obervöls, Untervöls, Ums, St. Konstantin, St. Anton, Prösels, Oberaicha, Unteraicha, St. Kathrein und Blumau.

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