Naturpark Schlern-Rosengarten

Informationen zum Naturpark Schlern-Rosengarten

Wer einmal das Schlerngebiet und die umliegenden Dolomiten sehen durfte, wird ohne Zweifel feststellen, dass dieses Gebiet aus landschaftlicher Sicht sehr wertvoll ist. Nicht ohne Grund wählen Jahr für Jahr zahlreiche Urlauber das Schlerngebiet, welches am Fuße der Seiser Alm liegt, als ihr Urlaubsziel aus.

Die Weltkulturorganisation UNESCO hat im Juni 2009 die Einzigartigkeit der Dolomiten anerkannt und diese auf Antrag der Provinzen Südtirol, Belluno, Trentino und Udine als Weltnaturerbe anerkannt. Die Anerkennung als Weltnaturerbe ist die höchste Auszeichnung weltweit, welche einer Naturstätte zugesprochen werden kann. Damit wurde ein deutliches Zeichen gesetzt, dass diese Berge in ihrer Art einzigartig sind und besonders geschützt werden müssen.

Dass das Gebiet der Seiser Alm als besonders schützenwert gilt, wurde allerdings mit der Gründung des Naturparks bereits im Jahr 1974 verdeutlicht. In diesem Jahr wurde der Naturpark gegründet; damals umfasste er die Gemeindegebiete Seis und Völs am Schlern. Im Jahr 2003 wurde der Naturpark um das Gemeindegebiet von Tiers am Rosengarten und das Tschamintal erweitert, so dass seitdem auch der Rosengarten zum Naturpark gehört. Zusammen mit dem Landschaftsschutzgebiet bildet der Naturpark Schlern-Rosengarten eine naturräumliche Einheit.

Die Namensgeber

Namensgeber sind die wohl bekanntesten Berge Südtirols. Der Schlern mit seinem Schlernzacken – der Santner – gibt ein äußerst bekanntes Bild ab und zählt als eines der Wahrzeichen des beliebten Urlaubslandes im nördlichsten Teil von Italien.

Der zweite Namensgeber – der Rosengarten – ist vor allem aufgrund seines Alpenglühens am Abend bekannt. Bei Sonnenuntergang färbt sich das Gestein des Berges aufgrund seiner Beschaffenheit in ein glühendes Rot. Aufgrund dieses Alpenglühens, die im Fachjargon „Enrosadira“ genannt wird, ist die bekannte Sage von „König Laurin und seinem Rosengarten“ entstanden.

Insgesamt hat der Naturpark eine Fläche von 6.796 Hektar.

Entstehung über Jahrmillionen

Dass die Dolomiten über eine Zeit von mehreren Millionen Jahren entstanden sind, ist vor allem im Schlerngebiet gut ersichtlich. In diesem Gebiet befand sich einst das „Paläotethys“, das frühzeitliche Urmittelmeer. Unter der Oberfläche dieses Meeres sorgten felsbildende Riffe und Vulkanausbrüche dafür, dass die Landschaft so entstanden ist, wie sie heute vorgefunden wird. Die einzelnen Schichten der Landschaft bestehen unter anderem aus der „Bozner Quarzporphyrplatte“, was dunkelrote Gesteine sind. Als weitere Schichten sind die Schichten erwähnenswert, die aus dem Grödner Sandstein bestehen und die Bellerophon-Schichten und die Werfener Schichten.

Der Boden der Seiser Alm weist einen hohen Tongehalt auf. Daher dient der Boden als Wasserspeicher, was zur Folge hat, dass hier zahlreiche moorige Mulden, Quellen und Bachrinnsale vorzufinden sind. Der Jenderbach, Frötschbach und Frommbach haben auf der Seiser Alm, welche die größte Hochalm Europas ist, ihr Quellgebiet.

Heimat zahlreicher Pflanzen und Tiere

Der Naturpark Schlern-Rosengarten beheimatet zahlreiche Pflanzen und Tiere. Die Wälder, welche sich im Naturpark befinden, bestehen aus Lärchen, Fichten, Föhren, Eschen und Tannen. Aber auch Birken und Vogelbeeren sind hier zu finden.

Der Völser Weiher, welcher ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische aus der näheren Umgebung und für die Gäste bzw. Urlauber ist, ist von Föhrenwäldern umgeben. Die Föhrenwälder erstrecken sich bis auf eine Höhe von etwa 1.600 Metern über dem Meeresspiegel.

Auf der Seiser Alm und im Schlerngebiet waren, wie den Sagen zu entnehmen ist, über mehrere Jahrtausende geschlossene Nadelwälder vorhanden. Diese fielen allerdings der Brandrodung zum Opfer.

Auf der Seiser Alm sind Anemonen, Krokusse, Soldanellen und der Rote Steinbrech zu sehen. Teilweise wachsen an jenen Stellen, an denen nicht mehr gemäht wird, Alpenrosen. Darüber hinaus beheimatet die Seiser Alm, vor allem in der Nähe der Quellsümpfe, Fettkräuter und Mehlprimeln und eine große Anzahl an Seggen, Binsen, Wollgräsern und Moose. Im Gestein der Dolomiten sind die Schopfige Teufelskralle und die Moreti-Glockenblumen zu finden. Die Schlernflora beheimatet darüber hinaus noch weitere Blumen, z. B. den Dolomiten-Mannsschild, den Sparrigen Steinbrech, die Goldprimel, die Alpengrasnelke und den Facchinis Steinbrech.

Wer sich aufmerksam im Naturpark Schlern-Rosengarten bewegt, kann auch eine große Anzahl an Tieren entdecken, welche hier ihr Zuhause haben. In den Bergwäldern sind vor allem die Eulen, Spechte und das Auerwild zu finden. Die Bergwälder um den Schlern beheimaten vorwiegend die Alpenweidenmeise und den Fichtenkreuzschnalbel. In den alpinen Höhen sind die Alpendohlen leicht zu sehen, da diese bis an die Berghotels heranfliegen, um dort ihr Futter zu finden. Von den Vögeln, welche im Naturpark Schlern-Rosengarten leben, sind ferner die Alpensegler, Felsenschwalben und Kolkraben zu nennen.

Wer die eine oder andere Wanderung in dem Naturpark unternimmt, kann auch ganze Rudel an Gämsen sehen.

Naturparkhaus Schlern-Rosengarten

Seit Jahresbeginn 2022 befindet sich das Naturparkhaus Schlern-Rosengarten in Seis am Schlern. Direkt im Dorfzentrum wartet ein breitgefächertes Informationsangebot rund um den Naturpark Schlern-Rosengarten auf die Beuscher, das vom Naturpark selbst über die von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichneten Dolomiten bis hin zur Ferienregion Seiser Alm – Schlerngebiet reicht.

Das Naturparkhaus in Seis am Schlern ist am Oswald von Wolkenstein-Platz zu finden. In dem Gebäude ist auch das Informationsbüro von Seis am Schlern angesiedelt.

Neben dem Naturparkhaus Schlern-Rosengarten in Seis am Schlern gibt es noch am Völser Weiher (Völs am Schlern) und in Weißlahnbad (Tiers am Rosengarten) in der ehemaligen Steger Säge jeweils eine Informationsstelle zum Naturpark.

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