Sankt Martin-Kirche Ums

Die St. Martin-Kirche in Ums

Ums ist eine Fraktion (ein Weiler) der Gemeinde Völs am Schlern im Südtiroler Schlerngebiet. Die Kirche, die sich in Ums befindet, ist die Sankt Martin-Kirche. Bei dieser Kirche handelt es sich um eine Filialkirche der Pfarrkirche von Völs, der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Die Kirche liegt direkt an der Dorfstraße relativ zentral im Ort. Dadurch, dass es sich bei der Kirche um einen schlichten, weiß getünchten Kirchenbau handelt, integriert sich diese sehr gut und das äußerst ländlich geprägte Landschaftsbild von Ums. Obwohl es sich um einen schlichten Kirchenbau handelt, stellt dieser mit dem im Hintergrund befindlichen Schlernmassiv ein schönes Bild dar. Oftmals wird die Kirche mit dem Schlernmassiv abgebildet, wenn man Ums in Werbeprospekten zeigen möchte.

Der Kirchenbau besteht aus einem Langhaus. Zudem verfügt die Kirche über einen Chor, der im Jahr 1683 angebaut wurde und hat ein Kreuzgratgewölbe aufzuweisen. Über dem Haupteingang an der Giebelaußenseite der Kirche ist ein großes Wandbild abgebracht, welches den Heiligen Martin mit dem darunter liegenden Bettler darstellt. Dieses Bild stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Die Geschichte der Sankt Martin-Kirche

Wenngleich der erste Kirchenbau nicht mehr vorhanden ist, ist mit der Kirche St. Martin in Ums eine lange Geschichte verbunden. Schon im Jahr 1326 wird in Ums erstmals die Kirche erwähnt. Diese ist allerdings nicht mehr erhalten, da der erste Kirchenbau durch einen Erdrutsch im Jahr 1585 zerstört wurde. Lediglich das Spitzbogenportal ist von der ersten Kirche noch vorhanden und ist heute der Eingang in die Kirche. Die Jahreszahl 1504, die in dieser Spitzbogentür eingraviert ist, verrät das Jahr der Fertigstellung und dass diese Türe noch von der alten Kirche stammt.

Nachdem das erste Gotteshaus durch die Naturgewalten zerstört wurde, wurde an einer anderen Stelle – an dem Ort, an dem sich heute die Kirche befindet – die neue St. Martin-Kirche erbaut. Der neue Kirchenbau datiert auf das Jahr 1610.

In der Kirche war damals ein Altar aus dem Jahr 1617, der den Sankt Martin zeigt, wie er gerade den Mantel teilt. Der Altar befindet sich heute in der Pfarrkirche von Völs am Schlern. Im Jahr 1683 erhielt die Kirche einen Chor. Mit diesem Chor wurde auch ein neuer Altar angeschafft, der im Barockstil gefertigt wurde und noch heute in der Kirche steht.

  • Kirche Ums
  • Ums Kirche
  • Kirche Ums Innenaufnahme

Der Namenspatron der Kirche

Das der Heilige Martin der Namenspatron der Kirche von Ums ist, weist darauf hin, dass es sich bei Ums einmal um eine fränkische Siedlung gehandelt hat. Der fränkische Heilige kam von Pannonien als Soldat in das französische Tours. In Tours wurde er zum Bischof gewählt; das Fest am 11. November war aufgrund der Steuereinnahmen und der Zinsabgaben für das Bauernjahr von großer Bedeutung.

Im Inneren der Kirche zeigt sich diese – wie auch in der Außenerscheinung – relativ schlicht. Bei genauerem Hinsehen, kann ein aufmerksamer Beobachter jedoch die Kostbarkeiten entdecken, die sich im Kircheninneren befinden.

Auf der linken Seite im Kircheninneren befindet sich die Kanzel. An dieser Wand hängen auch einige Bilder, die die Stationen des Kreuzweges Jesu darstellen.

Besondere Beachtung sollte der Altar geschenkt bekommen. Bei dem Altarblatt handelt es sich um eine vom Völser Maler Anton Psenner angefertigte Biedermeierarbeit. Auf dem Altarblatt ist der Heilige Martin zwischen beiden Aposteln Jakobus und Philippus zu sehen. Links und rechts neben dem Altarblatt stehen zwei Skulpturen. Dabei handelt es sich um den Heiligen Antonius und den Heiligen Ulrich. Im oberen Bereich des Altars befindet sich ein Aufsatzbild, welches eine Kopie des berühmten Gnadenbilds Maria-Hilf ist. Das Original der Maria-Hilf-Darstellung befindet sich im St. Jakob-Dom in Innsbruck.

Das Dorf Ums

Ums ist ein kleines Dorf mit etwa 200 Einwohnern. Der landwirtschaftlich geprägte Ort dient vielen Wanderern als Ausgangspunkt in die umliegende Bergwelt. Rund um die Seiser Alm steht hier nämlich ein Wanderparadies zur Verfügung, welches seinesgleichen sucht. So kann man von Ums aus unvergessliche Touren zum Beispiel auf den Tschafon, den Schlern und die Schlernalmen – die Schlernalmen liegen übrigens im Dorfgebiet von Ums – oder zum Völser Weiher unternehmen.

Quelle: Kunst in der Pfarre Völs am Schlern, Tappeiner Verlag

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