Malenger Mühle

Malenger Mühle in St. Vigil

Sankt Vigil ist ein kleiner und schöner Ort im Schlerngebiet und liegt etwas unterhalb des Hauptortes Seis am Schlern. Es gibt nur wenig Verkehr in Sankt Vigil und so liegt es auf der Hand, dass der Besucher hier eine hervorragende Ruhe – abseits vom Alltagsstress und Verkehrslärm – genießen kann. Doch nicht nur deshalb lohnt sich ein Besuch von St. Vigil. Hier ist auch eine uralte Mühle vorzufinden – die Malenger Mühle.

Eine alte Mühle im Schlerngebiet

Das Müllern und Mühlen nahm bei der Bevölkerung noch vor wenigen Jahrhunderten einen extrem hohen Stellenwert ein, hat allerdings durch die industriellen Großbetriebe in den letzten Jahrzehnten seinen einstigen Stellenwert verloren. Doch wer sich darüber informieren möchte, wie damals die Leute das Getreide bearbeitet bzw. ihr eigenes Mehl hergestellt haben, der sollte sich die Malenger Mühle ansehen.

Die Malenger Mühle ist eine Mühle, die das stolze Alter von mehr als 500 Jahren vorzuweisen hat. Bereits im 15. Jahrhundert wurde die Mühle erstmals urkundlich erwähnt. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass die Mühle aus einer noch früheren Zeit stammt. Das Interessante ist bei der Malenger Mühle allerdings, dass die Mühle noch voll funktionstüchtig ist und auch heute noch von dem ansässigen Müller für die Mehlherstellung genutzt wird. Die letzten Jahrhunderte hat die Mühle unbeschadet überstanden und ist daher heute die einzige funktionstüchtige Mühle im Schlerngebiet, die hier betrieben wird.

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Der Frötschbach

Unbeschreiblich schön liegt die Malenger Mühle in den saftig grünen Wiesen von St. Vigil direkt am Frötschbach. Mit dem Wasser des Frötschbaches wird die Mühle betrieben. Dabei wird das Wasser über eine Holzrinne, die direkt in den Frötschbach hineingelassen bzw. versenkt wird, auf das Wasser-/Mühlrad gelenkt, welches die Mühle antreibt. Das Mühlrad selbst besteht aus Lärchenholz.

Der Frötschbach führt immer ausreichend Wasser, damit die Malenger Mühle betrieben werden kann. Nur dann, wenn durch ein Hochwasser die Ableitung des Baches verlegt wird, kann es Probleme geben.

Interessiert sich jemand für die Mühle, erklärt und zeigt der Müller dieses Hofes – sofern er dazu gerade Zeit hat –, wie das Mehl hergestellt wird. Vom Anbau bis zum fertigen Produkt kann man alles erfahren, was mit dem Getreide und dem Mehl zu tun hat. Dabei nimmt der Müller die Malenger Mühle auch schon einmal in Betrieb, um den Gästen diese im arbeitenden Zustand zu erklären und um zu zeigen, wie das komplizierte Getriebe, welches aus zahlreichen hölzernen Zahnrädern, Federn und Bolzen besteht, funktioniert.

Bereits das Dreschen des Getreides und den Trennvorgang, bei dem die Spreu vom Weizen getrennt wird, übernehmen die Maschinen, die von der Wasserkraft angetrieben werden. Zwei riesige Mühlsteine verarbeiten schließlich das Getreide zu Mehl.

Heute nur noch für den Hausgebrauch

Heute wird die Malenger Mühle nur noch dazu in Betrieb genommen, das Mehl für den eigenen Hausgebrauch zu erzeugen. Früher wurde hier noch der Bedarf für die Bauern in der Umgebung erzeugt.

Zwar gewinnen die Erzeugnisse aus solch einer „alten“ Herstellung wie die der Malenger Mühle als biologische Erzeugnisse wieder an Bedeutung. Aufgrund der fehlenden Wirtschaftlichkeit bzw. Rentabilität einer solchen Herstellung wird es bei der Malenger Mühle bei einer Rarität bleiben, da heute zur Versorgung der Bürger mit Mehl moderne Techniken und auch besondere Hygienemaßnahmen notwendig bzw. zu beachten sind.

Ein Grund, weshalb der Müller der Malenger Mühle weiterhin sein altes Handwerk ausübt, ist, dass er weiterhin seine althergebrachten Weizensorten anbauen kann. Bei einem Bezug des Saatgutes über eine entsprechende Firma läuft man Gefahr, dass das Produkt nicht wieder für die Aussaat im folgenden Jahr verwendet werden kann, da dieses gentechnisch verändert wurde.

Ein Besuch der alten und nostalgischen Malenger Mühle ist sehr zu empfehlen. Hier fühlt man sich über Jahrzehnte zurückversetzt und erfährt Dinge über die Herstellung des Mehls, die heute – im Zeitalter der industriellen Herstellung – nur mehr wenig bekannt sind.

Buschenschänke

Anfang Oktober 2013 wurde bei der Malenger Mühle eine Buschenschänke eröffnet. Die Familie Roeggl verwöhnt fortan immer von April bis etwa Mitte Dezember an den Wochenendtagen die Gäste kulinarisch. In der gemütlichen, im Tiroler Stil eingerichteten Stube können – wie der Name „Buschenschänke“ bereits ausdrückt – die eigens hergestellte Produkte verköstigt werden.

Ein Besuch der Buschenschänke kann hervorragend mit einer Wanderung nach St. Vigil und St. Oswald verbunden werden.

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