Arnikahütte Seiser Alm

Die Wanderung zur Arnikahütte auf dem Puflatsch, Seiser Alm

Der Puflatsch auf der Seiser Alm ist eine der beliebtesten Ausflugsregionen, welche die größte Hochalm Europas zu bieten hat. Von hier bietet sich eine einmalige Sicht in die nähere und weitere Umgebung, weshalb der Puflatsch auch gerne als die „Aussichtskanzel der Seiser Alm“ bezeichnet wird.

Auf dem Puflatsch befindet sich die Arnikahütte, die bereits auf eine mehrere Jahrhunderte währende Geschichte zurückblicken kann. Von daher wird eine Wanderung zur Arnikahütte sehr empfohlen, da im Rahmen dieser Wanderung weitere Sehenswürdigkeiten bzw. Aussichtspunkte auf dem Puflatsch aufgesucht werden können.

Die Arnikahütte befindet sich auf einer Höhe von 2.059 Metern über dem Meeresspiegel.

Die Geschichte der Arnikahütte

Wann die Arnikahütte erstmals erbaut bzw. gegründet wurde, ist leider nicht mehr genau feststellbar. Sicher ist jedoch, dass die erste Gründung der Hütte mehrere Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückreicht. An der Stelle, an der heute die Arnikahütte zu finden ist, wurde einst eine einfache Behausung gebaut, wobei man sich hier den Schutz des dahinter aufragenden Hügels zunutze machte.

Da die Schwaighütte bereits seit dem Jahr 1558 zum Gollerhof gehörte, hatte diese damals den Namen „Gollerschwaige“ gehabt. In den Jahren 1935/1936 erfolgte ein kompletter Abriss der alten Schwaige, die einst nur als einfach Behausung ohne Fenster erbaut wurde. Nach dem Neubau wurde die Arnikahütte mit einem eigenen Wohnraum mit Fenstern, einer abgetrennten Küche und Schlafplätzen erbaut. Im Jahr 1957 wurde die vordere Terrasse angebaut.

Arnika Hütte

Den Namen erhielt die Arnikahütte von der gleichnamigen Heilpflanze, welche auf den umliegenden Wiesen wächst und auch die Luft intensiv mit ihrem Duft bereichert. Von daher erhielt die damalige Gollerschwaige, nachdem sich der Grödner Otto Moroder im Winter 1940/1941 längere Zeit auf der Schwaige aufgehalten hat und im Frühling und Sommer von der Blumenpracht des Arnikas sehr angetan war, den heutigen Namen „Arnikahütte“. Die endgültige und offizielle Umbenennung in „Arnikahütte“ erfolgte allerdings erst durch Jakob Rier Junior im Jahr 1953.

Ein großer Umbau erfolgte im Jahr 1964, im Rahmen dessen die Hütte nach hinten verlängert wurde, womit damit die Gaststube eine Vergrößerung erfuhrt. Ein weiterer Um- und Ausbau erfolgte 1983.

Ab Anfang der 1950er Jahren wurden zunächst die Wanderer auf der Arnikahütte mit Milch und Butter versorgt. Später wurde das Angebot um Spiegeleier und Kaiserschmarrn und anderen selbst hergestellten Speisen erweitert. Auch Speck und Bier kam hinzu.

Heute werden die Gäste auf der Arnikahütte mit typisch Südtiroler Gerichten und selbstgemachten Kuchen kulinarisch verwöhnt.

Die Wanderroute

Wanderroute vom Compatsch

Die Wanderroute zur Arnikahütte startet am Compatsch auf der Seiser Alm. Um zur Arnikahütte zu kommen, nimmt man zunächst die Straße auf den Puflatsch, welche – von der Seiser Alm Umlaufbahn, Bergstation aus kommend – linkerhand abzweigt. Die Straße führt anfangs am Hotel „Alpina Dolomites“ vorbei (Weg Nr. 14). Bei der Puflatschhütte (nicht zu verwechseln mit dem Bergrestaurant Puflatsch) nimmt man die linke Abzweigung in Richtung Arnikahütte/Goller Kreuz. Noch vor dem Goller Kreuz führt der Weg zur Arnikahütte, welche sich in einem von Wind und Wetter relativ geschützten Gebiet befindet.

Wer die Wanderstrecke abkürzen möchte, der kann auch die Seilbahn Puflatsch nutzen. Die Talstation befindet sich etwas unterhalb der Bergstation der Seiser Umlaufbahn. Die Seilbahn Puflatsch bringt die Fahrgäste in die Nähe des Bergrestaurants Puflatsch. Durch die Nutzung der Seilbahn kann man sich einige Höhenmeter im Aufstieg (oder auch im Abstieg) ersparen.

Empfehlung für Rückweg

Für den Rückweg kann man grundsätzlich den Weg Nr. 14 fortsetzen, welcher über die Engelrast und dem Puflatsch-Restaurant wieder nach unten zum Compatsch führt. Nachdem man allerdings mit der Arnikahütte schon weit auf dem Puflatsch „vorgedrungen“ ist, empfiehlt es sich, den Rückweg über den Weg Nr. 24 (zweigt in nördliche Richtung bei der Arnikahütte ab) über die Hexenbänke und das Fillner Kreuz (wird teilweise auch Fillnkreuz bezeichnet) fortzusetzen. Bei den Hexenbänken handelt es sich um eine sehenswerte Gesteinsformation; vom Fillner Kreuz bietet sich ein herrlicher Blick in das Grödner Tal, insbesondere auch auf den Ort Pufels.

Vom Fillner Kreuz geht es weiter zur Engelrast. Die Engelrast ist eine Aussichtsplattform, von der sich ein wunderbarer Blick in die umliegende Bergwelt der Dolomiten bietet. Ein Besuch dieses Platzes ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Unweit der Engelrast befindet sich das Puflatsch-Restaurant, von dem man wieder zum Compatsch wandern kann. Alternativ kann man mit der Seilbahn zum Compatsch hinunterfahren.

Wanderroute von Kastelruth

Man kann auch direkt von Kastelruth ohne Nutzung der Seiser Alm Umlaufbahn zur Marinzenhütte wandern. Hier nimmt man den Weg von der Bergstation des Marinzenliftes auf der Marinzenalm; die Marinzen befinden sich oberhalb von Kastelruth.

Von der Marinzenhütte nimmt man den Weg Nr. 9 in Richtung Schafstall. Vom Schafstall bzw. der Schafstallhütte geht es auf einem relativ steilen Weg (Weg Nr. 8) zum Puflatsch hinauf. Den Weg Nr. 8 wiederum erreicht man, indem man zunächst die Lichtung der Schafstallalm passiert und nach rechts – am Zaun entlang – dem Wegweiser „Puflatsch“ folgt. Nach einem Aufstieg erreicht man die Tschonadui Alm (wird nicht bewirtschaftet). Von hier geht ein nicht mehr so steiler Weg weiter, bis das letzte Stück wieder steiler bis zum Puflatsch hinaufführt. Am Puflatsch stößt man auf die Puflatsch-Runde, von der man nach wenigen Gehminuten die Arnikahütte erreicht.

Die Strecke vom Puflatsch zur Arnikahütte hat eine Länge von knapp 13 Kilometern.

Da Kastelruth auf einer Höhe von etwa 1.000 Metern über dem Meeresspiegel liegt und sich die Arnikahütte auf einer Meereshöhe von 2.059 Metern befindet, muss man bei der Wanderroute von Kastelruth weit mehr als 1.000 Höhenmetern bewältigen. Wer einen Teil dieser Strecke bzw. des Aufstiegs vermeiden möchte, kann den Sessellift der Marinzen-Bahn (Talstation befindet sich direkt neben dem Konsummarkt in Kastelruth) nutzen und zur Marinzenalm fahren; die Marinzenalm liegt auf einer Höhe von 1.500 Metern über dem Meeresspiegel.

Die Arnikahütte im Winter und im Sommer

Die Arnikahütte lädt sowohl im Winter als auch im Sommer zu einer Rast ein. So kann die Arnikahütte nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter zu Fuß erreicht werden. Im Winter bietet sich darüber hinaus auch noch eine Wanderung mit den Schneeschuhen an; die Hütte kann aber auch mit den Skiern und einer Rodel erreicht werden.

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