Rosszähne

Die Rosszähne – Denti di Terrarossa

Östlich des Schlerns, dem bekannten Bergmassiv der Seiser Alm, liegen die Rosszähne. Der Berg hat seinen Namen aufgrund seines Aussehens erhalten, da die Bergspitzen tatsächlich mit den Zähnen eines Rosses zu vergleichen sind. Wild gezackt und in der Höhe leicht unterschiedlich erinnert der doch schmal in die Höhe ragende Bergkamm an das Gebiss eines Rosses.

Der höchste Punkt der Rosszähne liegt auf einer Höhe von 2.653 Metern. Der tiefste Punkt liegt in der Rosszahnscharte auf einer Höhe von 2.499 Metern.

Doch so wild die Zacken der Rosszähne auch sind – sie geben der Seiser Alm an der südlichen Seite zwischen Schlern und dem Platt- und Langkofel ihr unverwechselbares Aussehen.

Auf Italienisch heißt der Berg „Denti di Terrarossa“.

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Das Tierser Alpl

Direkt auf der Südseite der Rosszähne liegt das Tierser Alpl. Das Tierser Alpl ist ein Schutzhaus und wurde im Jahr 1963 eröffnet. In dem Schutzhaus kann entweder zwischen einem Lager oder Mehrbettzimmern als Unterkunft gewählt werden.

Begonnen hat die Geschichte des Tierser Alpls bereits in den 1950er Jahren, als Max Aichner mit dem Bau des Schutzhauses begonnen hat. So stand Max Aichner (geb. 1932, verstorben 2021) nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor der Wahl, weiterhin am „Hungertuch“ zu nagen oder seine Heimat zu verlassen. Doch die Liebe zu den Dolomiten war so groß, dass eine Auswanderung nicht in Frage kam. Letztendlich griff er dann die Idee seines Bruders Franz auf, unter den Rosszähnen ein Schutzhaus zu erbauen.

Von der Gemeinde Tiers kaufte er unter den Rosszähnen einen Grund mit einer Fläche von 200 Quadratmetern. Hier begann er im Jahr 1957 mit dem Bau der Schutzhütte. Über das Tschamintal schaffte er mit einer hölzernen Schubkarre das notwendige Baumaterial nach oben und kämpfte gegen den Widerstand, welchen die Natur auf dieser Höhe zu bieten hatte, an. Nach jahrelangem Schuften und schwerer Arbeit konnte schließlich das Schutzhaus im Jahr 1963 eröffnet werden.

Maximilian-Klettersteig und Laurenzi-Klettersteig

In der Nähe des Tierser Alpl befinden sich die unter Kletterern bekannten Maximilian-Klettersteig und Laurenzi-Klettersteig. Der Maximilian-Klettersteig wurde durch Max Aichner im Jahr 1969, also sechs Jahre nach Eröffnung des Tierser Alpls, eröffnet. Der Laurenzi-Klettersteig konnte im Jahr 1986 eröffnet werden. Den Klettersteig widmete Max Aichner – und daher auch der Name – seiner Ehefrau Laura.

Der Maximilian-Klettersteig beginnt südlich des Tierser Alpls und führt zunächst in die enge Schlicht und weiter in die Scharte hinauf. Von hier aus haben die Kletterer einen traumhaften Blick über die Seiser Alm. Aber auch zum Rosengarten, vor allem zur dortigen Rosengartenspitze und dem Kesselkogel hat man einen unverwechselbaren Blick. Der Klettersteig führt weiter auf den Gipfel des Großen Rosszahns auf den höchsten Punkt der Rosszähne, also auf eine Höhe von 2.653 Metern. Danach geht es in westlicher Richtung weiter über den Verbindungskamm zur Roterdscharte, hinauf zum höchsten Punkt der Roterdspitze (2.655 Meter über dem Meeresspiegel) und über den Steig Nr. 4 zum Schlern und über diesen wieder zurück. Für den Maximilian-Klettersteig benötigt man etwa 3,5 Stunden Zeit. Der Klettersteig hat einen leichten bis mittelschweren Schwierigkeitsgrad.

Der Laurenzi-Klettersteig verläuft vom Tierser Alpl zunächst über den Steig mit der Nr. 544 in Richtung Rosengarten. Ein kleines Stück vor dem Molignonpass geht es links zum ersten Seil, welches dann auf den Kamm und anschließend über das Hochplateau und den Gipfel des nordwestlichen Molignon auf eine Höhe von 2.778 Metern über dem Meeresspiegel führt. In Richtung des mittleren Molignons – hier kann man das Gestein des dunklen Lavaausbruchs inmitten des hellen Kalkgesteins bestaunen – führt der Weg südseitig wieder nach unten, bis man am oberen Ende einer Geröllrinne angelangt ist. Hier enden die fixen Seilsicherungen. Der Laurenz-Klettersteig führt weiter hinunter zum Antermoia See (2.495 Meter über dem Meeresspiegel). Hier kann man entweder die Tour beenden. Wer wieder zurück zum Tierser Alpl möchte, kann dorthin über den Antermojapass, Grasleitenpass und den Molignon gelangen. Für den Laurenzi-Klettersteig benötigt man etwa 7,5 Stunden Zeit und sollte, da dieser als schwierig gilt, nur von erfahrenen Bergsteigern oder alternativ nur mit Bergführern gegangen werden.

Klettersteige wurde m 12.09.2018 gesegnet

Sowohl der Maximilian- als auch der Laurenzi-Klettersteig wurden am 12.09.2018 bei herrlichem Wetter gesegnet und in diesem Zuge auch dem AVS (Alpenverein Südtirol), Sektion Schlern offiziell übergeben. Bei der Segnung war der Erbauer Max Aichner anwesend; die christliche Segnung nahm Pastor Franz Pixner vor. Die Segnung fand am Einstieg des Maximilian-Klettersteigs statt.

Der AVS, Sektion Schlern ist nun fortan für die beiden bekannten Klettersteige hinsichtlich deren Erhaltung und Anpassung an die Sicherheitsstandards verantwortlich. Hierfür finden regelmäßige Kontrollen und Begehungen statt.

Wanderweg zum Schlern

Über den Wanderweg Nr. 4 kommt man vom Tierser Alpl zu den Schlernhäusern. Dabei handelt es sich um einen relativ ebenen Weg, für den man etwa 1,5 bis 2 Stunden Zeit einplanen sollte.

Von der Seiser Alm kann man eine herrliche Rundwanderung als Tagestour unternehmen. Über die Rosszahnscharte gelangt man zum Tierser Alpl. Von hier geht man weiter in Richtung Schlern bzw. zu den Schlernhäusern und kann dann schließlich wieder über den Touristensteig zurück auf die Seiser Alm gelangen.

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