Die Seceda am nördlichen Rand des Grödner Tals
Im Osten von Kastelruth zeigt sich ein gewaltiger Gebirgsblock, der gerade in den Abendstunden, wenn die Sonne untergeht und die Felswände rot zum Leuchten bringt, die Blicke auf sich zieht. Bei diesem Bergblock handelt es sich um die höchsten Gipfel der Geislergruppe, welche von der Seceda aus nächster Nähe bestaunt werden können.
Die Seceda ist ein Gipfel, der zu den westlichen Ausläufern der Geislergruppe gehört und eine Höhe von 2.519 Meter über dem Meeresspiegel hat. Die Seceda gilt als einer der begehrtesten Dolomitengipfel in den westlichen Dolomiten und ist damit auch ein bedeutender Berg für das Grödner Tal. Der fantastische Blick auf die höchsten Gipfel der Geislergruppe machen die Seceda zu einem wahren Besuchermagnet.
Die zerklüfteten Felsspitzen des Sass Rigais und der Fermeda ragen steil nach oben und bieten für die Besucher der Seceda einen einmaligen, traumhaften und unvergesslichen Anblick. Dieser Anblick des Sass Rigais und der Fermeda wird auf zahlreichen Bildern im Zusammenhang mit der Seceda gezeigt. Die Seceda selbst ist von ihrer Erscheinungsform eher unspektakulär, zählt jedoch aufgrund der Aussicht zu den bekanntesten Ausflugszielen von ganz Südtirol.
Geographisch befindet die Seceda nördlich vom Grödner Tal und damit nördlich der Ortschaften St. Christina und Wolkenstein. Nördlich der Seceda befindet sich das Villnößtal. Die Gemeindegrenze des Grödner Tals und des Villnösstals verläuft direkt über dem Seceda-Gipfel. Nordwestlich der Seceda erstreckt sich die Raschötz. Die Seceda liegt am Rande des Naturparks Puez-Geisler.
Auf Italienisch wird die Seceda „Secèda“ und auf Ladinisch – diese Sprache wird im Grödner Tal noch überwiegend gesprochen – „Secëda“ ist ein bezeichnet.
Die Seceda und die Panascharte
Das Aussehen der Seceda ist unverwechselbar. Steil ragen die zerklüfteten Felsspitzen nach oben und lassen den Berg noch größer erscheinen, als er mit seinen etwas mehr als 2.500 Höhenmetern ohnehin schon ist.
Die umliegende Seceda-Alm mit ihren grünen Wiesenmatten und das Panorama, welches ebenfalls von namhaften Dolomitengipfeln gebildet wird, machen die Seceda zu einem der interessanten Gipfel von ganz Südtirol.
Das Gipfelkreuz ist ein überdimensionales Holzkreuz mit einem geschnitzten Jesus, der in Südrichtung ausgerichtet ist.
Bekannt ist die Panascharte bei der Seceda. Die Panascharte verläuft in Nord-Süd-Richtung östlich des Hauptgipfels der Seceda. Durch die Panascharte verläuft ein Klettersteig, der zwar einen einfachen Schwierigkeitsgrad hat, dennoch Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine ausreichende Kondition erfordert. In der Panascharte geben den Kletterern sowohl Sprossen als auch an der Felswand angebrachte Stahlseile die erforderliche Sicherheit.
Die zwei Seilbahnen auf die Seceda
Wer auf die Seceda möchte, dem stehen zwei Seilbahnen zur Verfügung. Die Seilbahn Furnes hat die Talstation in St. Ulrich im Grödner Tal auf einer Höhe von 1.250 Metern über dem Meeresspiegel. Bei der Talstation befindet sich auch ein Parkplatz. Mit der Seilbahn Furnes – einer Kabinenbahn – gelangt man zur Mittelstation Furnes.
Direkt bei der Mittelstation Furnes befindet sich die Talstation der Seilbahn Furnes-Seceda. Mit dieser Seilbahn gelangt man dann schließlich auf die Seceda auf eine Höhe von 2.453 Meter über dem Meeresspiegel.
Bereits beim Verlassen der Bergstation Seceda bietet sich ein fantastischer und unverwechselbarer Blick auf die umliegenden Dolomitengipfel. Insbesondere zeigen sich hier auch der gewaltige Gebirgsstock der Sella, die Puez-Gruppe und der Lang- und Plattkofel (der Lang- und Plattkofel begrenzen die Seiser Alm im Westen).
Blickt man in Richtung Trasse der Seceda Seilbahn, zeigen sich hier große Teile des Grödner Tals und der im Süden liegenden Seiser Alm (mit Pitz und Puflatsch) und dem Schlernmassiv.
Der Aussichtspunkt beim Gipfelkreuz
Direkt beim Gipfelkreuz der Seceda befindet sich ein im Jahr 2007 errichteter Aussichtspunkt. Von diesem hat man – schon alleine aufgrund der Höhe von 2.500 Meter über dem Meeresspiegel – einen Rund-um-Blick, der bereits den Ausflug zur Seceda lohnenswert und einmalig macht.
Vom Aussichtspunkt kann man nicht nur auf die Dolomiten der näheren Umgebung blicken. Auch auf die weiter entfernten Berggruppen, von der Brentagruppe über die Ötztaler und Stubaitaler Alpen bis hin zur Ortlergruppe, kann man bei guten Wetter- und Sichtverhältnissen die Blicke schweifen lassen. Man hat das Gefühl, dass man vom Aussichtspunkt der Seceda nahezu jeden einzelnen Berggipfel Südtirols sehen und bestaunen kann.
Empfehlenswerte Wanderungen
Seceda – Regensburger Hütte – Wolkenstein
Eine empfehlenswerte Wanderung von der Seceda führt über die Regensburger Hütte bis nach Wolkenstein.
Direkt bei der Bergstation der Seceda-Seilbahn nimmt man bei der Weggabelung linkerhand die Route in Richtung Panascharte. Dieser Weg führt in Richtung Geislerspitzen und Sass Rigais. Dieser Wegabschnitt verliert nur wenig an Höhe. Bei der Panascharte bietet sich ein Blick hinunter auf die Nordseite der Geislerspitzen. Rechterhand folgt man den Hang hinunter in Richtung Jausenstation Trojer (Trojer Alm). Bei dieser Jausenstation führt die Route weiter bis zur Regensburger Hütte. Die Regenburger Hütte liegt auf einer Höhe von 2.037 Meter über dem Meeresspiegel.
Die kleine Zufahrtsstraße zur Regensburger Hütte folgt man abwärts und erreicht nach etwa 20 Minuten den Weg Nr. 3 in Richtung Gasthof Juac (1.903 Meter über dem Meeresspiegel). Von hier kann man bereits nach Wolkenstein hinunterblicken. Vom Gasthof Juac führt der Weg schließlich nach Wolkenstein (über den Weiler Daunei).
St. Ulrich – Panascharte – Seceda
Von St. Ulrich kann man durch die Panascharte zur Seceda wandern. Hierbei handelt es sich um eine sehr anspruchsvolle Wanderung.
Von St. Ulrich geht es über den Broglessattel zur gleichnamigen Broglesalm. Viel diesem Wegabschnitt, auf dem etwa 1.000 Höhenmeter bewältigt werden müssen, benötigt man etwa vier Stunden.
Von der Brogleshütte führt der Weg dann über die Panascharte auf die Seceda. Die Durchquerung der Panascharte erfordert Trittsicherheit. Insgesamt handelt es sich bei der Panascharte allerdings um einen einfachen Klettersteig. Von der Brogleshütte bis zum Beginn des eigentlichen Klettersteigs wird der Weg zunächst immer steiniger und steigt immer steiler an. Ab der Geröllkante steigt man dann den Klettersteig von knapp 400 Höhenmeter nach oben und erreicht dann schließlich die Seceda-Alm, die mit ihrem Ausblick für die Mühen des Aufstiegs entlohnt.
Seceda – Col Raiser – St. Christina in Gröden
Von der Seceda nimmt man zunächst den Weg in Richtung Panascharte und wandert diesen (bei der Panascharte) rechterhand weiter zur Jausenstation Trojer (Trojer Alm). Bei der Trojer Alm nimmt man den Weg weiter in Richtung Regensburger Hütte. An der Weggabelung (etwa auf halber Strecke), nimmt man den Weg zum Col Raiser. Vom Col Raiser kann man den Lift direkt nach St. Christina nehmen.
Das Skigebiet Seceda
Die Seceda begeistert im Winter auch alle Wintersportler. Hier befindet sich nämlich das Skigebiet Seceda, das sich auf einer Höhe zwischen 1.200 und 2.500 Metern über dem Meeresspiegel erstreckt.
Das Skigebiet Seceda gehört zum Skikarussell Seceda-Col Raiser-Raschötz.
Ein Highlight des Skigebietes Seceda ist die 10,5 Kilometer lange Piste von der Seceda nach St. Ulrich (Skipiste „la longia“) und die sechs Kilometer lange Piste nach St. Christina (Skipiste „Fermeda – St. Christina“).
Paraglider/Gleitschirm
Wer die Seceda einmal von den Lüften aus betrachten und ein unvergessliches Abenteuer erleben möchte, der kann von den hier angebotenen Paraglider-Flügen Gebrauch machen. Mit einem Tandem-Flug kann man direkt von der Seceda starten und die Bergwelt der westlichen Dolomiten aus der Vogelperspektive betrachten.
Fund eines Fischsauriers auf der Seceda
Im Jahr 1968 wurden auf der Seceda versteinerte Knochenreste eines Fischsauriers gefunden. Diese zählen weltweit zu den ältesten ihrer Art. Bei dem Fischsaurier handelte es sich um den Ichthyosaurus Cymbospondylus, der vor 241 Millionen Jahren im Tethysmeer – dem Urmeer – gelebt hat. Der Fund war für die Experten der Beginn einer wissenschaftlichen Rekonstruktion.
Wer heute den Fischsaurer virtuell erleben möchte, dem wird ein Besuch des Museum Gröden – Museum Gherdëina – empfohlen. In diesem Museum, das sich in St. Ulrich im Grödner Tal befindet, wurde der Fischsaurer virtuell nochmals zum Leben erweckt.
Beitragsbild: Ausblick von der Seceda auf Sass Rigais, Fermeda und Sella