Die Gemeinde Wolkenstein in Gröden, Südtirol
Dem Willkommensgruß von Wolkenstein im Südtiroler Grödner Tal folgen Jahr für Jahr tausende Urlaubsgäste, die in dem Bergdorf neben der Gastfreundschaft vor allem auch die Freizeit- und Sportmöglichkeiten in den umliegenden Dolomiten zu schätzen wissen. Schon nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zählte Wolkenstein zu den Hochburgen des Skisports. Die Austragungen der Skiweltmeisterschaften im Jahr 1970 sorgten für den Ruhm, welcher bis heute erhalten blieb.
Wolkenstein in Gröden ist eine Gemeinde mit etwa 2.600 Einwohnern (Stand 31.12.2022: 2.569 Einwohner), die sich in dem durch die Holzschnitzkunst weltbekannten Grödner Tal befindet. Das Grödner Tal wiederum ist ein Seitental des Eisacktals und erstreckt sich am nördlichen Rand der Seiser Alm. Zu Wolkenstein gehört die Fraktion Plan, welche sich südöstlich des Dorfzentrums befindet.
Auf Italienisch wird Wolkenstein in Gröden „Selva di Val Gardena“, auf Ladinisch „Sëlva“ bezeichnet.
Das Ortszentrum von Wolkenstein liegt auf einer Höhe von 1.563 Metern über dem Meeresspiegel und ist damit einer der höchsten Urlaubsorte von Südtirol. Das gesamte Gemeindegebiet erstreckt sich von einer Höhe von 1.400 bis auf 3.179 Meter über dem Meeresspiegel.
Wolkenstein ist die östlichste Gemeinde des Grödner Tals, welches sich vom Eisacktal im Westen in östliche Richtung bis hin zum Sella Joch und Grödner Joch erstreckt. Zu Wolkenstein gehören im Norden Teile der Puezgruppe. Südöstlich von Wolkenstein befindet sich die Sellagruppe, südwestlich die Langkofelgruppe. Teile der Langkofelgruppe gehören zum Gemeindegebiet von Wolkenstein, was auch erklärt, weshalb sich dieses bis auf eine Höhe von fast 3.200 Metern Meereshöhe erstreckt.
Wer nach Wolkenstein reisen möchte, kann dies grundsätzlich über die Grödner Straße tun. Diese beginnt im Eisacktal und führt von Klausen aus über die – ebenfalls Grödner – Gemeinden St. Ulrich und St. Christina nach Wolkenstein. Auch von westlicher Richtung kann Wolkenstein über das Grödner Joch und das Sella Joch erreicht werden; diese Zufahrt kann allerdings aufgrund schneebedingter Witterungs- bzw. Straßenverhältnisse gesperrt sein.
Die Sehenswürdigkeiten von Wolkenstein
Urlaubsgäste und Besucher von Wolkenstein kommen in diese Gemeinde des Grödner Tals vor allem aufgrund der Dolomiten – welche übrigens von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt wurden – mit den nahezu grenzenlosen alpinen Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Doch in und um Wolkenstein gibt es auch einige Sehenswürdigkeiten, für die man sich bei einem Aufenthalt in Wolkenstein Zeit nehmen sollte.
Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
Im Zentrum von Wolkenstein befindet sich die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. An der Stelle, an der sich die Kirche heute befindet, wurde im Jahr 1503 bereits eine Kapelle – damals noch inmitten von Wiesen – erbaut. Im Jahr 1677 kam es zu einer Kirchenvergrößerung; im Jahr 1678 wurde dann der Kirchenturm dazu gebaut, der noch heute erhalten ist. Der Kirchturm „überlebte“ – neben dem alten Presbyterium – im 19. Jahrhundert auch den Neubau der Kirche. Der Neubau wurde aufgrund von Platznot in dem alten Gotteshaus erforderlich. Im Jahr 1872 wurde dann die im neugotischen Stil erbaute Kirche fertiggestellt.
Die insbesondere durch den Fremdenverkehr wachsende Gemeinde Wolkenstein machte nach mehr als 100 Jahren erneut eine Erweiterung der Kirche erforderlich. So wurde der damalige Altarraum und Kirchturm belassen, während das Kirchenschiff durch ein größeres ersetzt wurde. Die neue Kirche, wie sie sich heute zeigt, wurde durch Bischof Wilhelm Egger am 23.09.1990 geweiht.
Wer Gelegenheit hat, sich die Pfarrkirche von innen anzusehen, sollte diese auch nutzen. Sehenswert ist der im Altarraum befindliche Hochaltar im neugotischen Stil mit dem Maria-Hilf-Bild (Kopie des Bildes von Lucas Cranach). Einen besonderen Eindruck hinterlässt der achteckige Kirchenbau mit der umlaufenden Empore. Auf der Brüstung der Empore ist ein durchlaufendes Relief zu bewundern, welches die Leidensgeschichte Jesu Christi von der Verurteilung bis zur Auferstehung zeigt; dieses Relief wurde von Hubert Mussner, einem Wolkensteiner Künstler, geschaffen.
Das Schloss Fischburg
In majestätischer Lage von Wolkenstein befindet sich das Schloss Fischburg. Das Schloss wurde ab dem Jahr 1622 erbaut und konnte nach 19 Jahren Bauzeit fertiggestellt werden. Engelhard Dietrich Graf von Wolkenstein ließ sich das Schloss damals erbauen, um vor allem gegenüber den Venezianern Wehrhaftigkeit zu demonstrieren. Zu dem Namen kam das Schloss Fischburg durch die zahlreichen Fischweiher, welche es in der Umgebung gab.
Heute zeigt sich das Schloss Fischburg in voller Pracht, obwohl im Laufe seiner Geschichte die Bausubstanz bzw. das Gebäude vernachlässigt wurde und erst umfangreiche Renovierungen zu neuem Glanz verhelfen mussten.
Leider ist das Schloss nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, da sich dieses in Privatbesitz einer italienischen Familie befindet. Jedoch ist die Fischburg von vielen Stellen von Wolkenstein und auch St. Christina – das Schloss befindet sich zwar im Gemeindegebiet von Wolkenstein, ist jedoch näher am Ortszentrum der Nachbargemeinde St. Christina gelegen – zu sehen.
Burgruine Wolkenstein
Auf vielen Bildern, welche im Zusammenhang mit Wolkenstein gezeigt wird, ist die Burgruine Wolkenstein abgebildet. Diese befindet sich am Eingang des Langentals in der sogenannten Stevia-Wand. Inmitten einer Felswand wurde die Burg auf einer Höhe von mehr als 1.600 Metern über dem Meeresspiegel erbaut.
Die damalige Burg Wolkenstein, welche sich heute nur noch als Ruine zeigt, wurde im 13. Jahrhundert erbaut und war einst die Stammburg der Familie Wolkenstein-Trostburg, einer Tiroler Adelsfamilie.
Heute sind von der Burg noch die Südwand und der Vorhof des damaligen Schlosses erhalten.
Der Kreuzweg
Wie auch die Nachbargemeinde St. Christina hat Wolkenstein einen Kreuzweg zu bieten. Der Kreuzweg Daunëi – Langental befindet sich am Fuße der Stevia-Wand. Vom Ortsteil Daunëi führt der Kreuzweg zum Eingang des Langetales, wo sich die dem Heiligen Silvester geweihte Kapelle befindet.
Entlang des Kreuzweges befinden sich Stationen, welche den Leidensweg Jesu Christi in Form von Bildern zeigen, die in Holzstämme geschnitzt wurden. Die Stationen wurden aus Zirbelkiefernholz aus dieser Region von Bildhauern aus Wolkenstein gefertigt.
Der Kreuzweg wurde bereits im September 1983 eröffnet und gesegnet.
Der Fremdenverkehr von Wolkenstein
Der Tourismus bzw. der Fremdenverkehr spielt für Wolkenstein, sowie für das gesamte Grödner Tal, eine bedeutende Rolle und ist auch der Hauptwirtschaftszweig dieser Gemeinde. Bei einem Blick in die Statistik wird dies sehr deutlich. Wolkenstein hat etwa 8.000 Gästebetten zu bieten und kann jährlich eine Million Übernachtungen vorweisen. Vergleicht man die Anzahl der Gästebetten mit der Anzahl der Einwohner, kommen auf einen Einwohner im Durchschnitt drei Gästebetten – eine Zahl, welche für sich spricht und die große Bedeutung des Fremdenverkehrs verdeutlicht.
Dass der Fremdenverkehr in Wolkenstein eine so bedeutende Rolle spielt, kommt nicht von ungefähr. Die umliegenden namhaften Dolomiten – von der Seiser Alm mit der Lang- und Plattkofelgruppe bis hin zur Geisler- und Puezgruppe – bieten den Gästen alles, was man sich von einem alpinen Urlaub erwartet und wünscht. Nicht umsonst werden die Dolomiten als eine der schönsten Berge der Welt bezeichnet, welche Jahr für Jahr die Erholungssuchenden anlocken.
Neben dem Sommertourismus ist vor allem der Fremdenverkehr im Winter von großer Bedeutung. Durch den Anschluss an das weltgrößte Skigebiet, an das Skikarussell Dolomiti Superski, stehen hier Pisten in nahezu endloser Länge und in jedem Schwierigkeitsgrad zur Verfügung. Von Wolkenstein aus wird die Sellaronda erreicht, welche für die Skifahrer eine Umrundung des bekannten Sellamassivs ermöglicht.
Pensionen, Residenzen, Hotels, Ferienwohnungen…
Urlaubsgäste, die in Wolkenstein ihre schönste Zeit des Jahres verbringen möchten, können aus einem umfangreichen Angebot an Beherbergungsbetrieben wählen, welches jedem Urlaubsbudget bzw. jedem Anspruch gerecht wird. Das Angebot reicht von Pensionen und Residenzen bis hin zu Ferienwohnungen und gehobenen Hotels.
Wussten Sie, dass in Wolkenstein…
- vor mehr als einem halben Jahrhundert noch Gerste und in sonnigen Lagen auch Roggen angebaut wurde?
- heute noch Schaf-, Rinder- und Bergziegen-Almwirtschaft erhalten geblieben ist?
- fast 90 Prozent der Einheimischen Ladinisch – die dritte Amtssprache von Südtirol – sprechen? Daher sind die Ortsschilder auch stets dreisprachig (Ladinisch, Deutsch und Italienisch).