Die Umlaufbahn vom Grödner Tal auf die Seiser Alm
Mit der Umlaufbahn Seiser Alm – der Bergbahn Mont Sëuc – haben Gäste des Grödner Tals in Südtirol eine direkte Verbindung zwischen St. Ulrich und der Seiser Alm. Mit der Kabinen-Umlaufbahn können Besucher bequem vom Ortsteil Überwasser auf die größte Hochalm Europas gelangen.
Die Talstation liegt auf einer Höhe von etwa 1.200 Meter; die Bergstation auf einer Höhe von etwa 2.000 Metern über dem Meeresspiegel.
Die Umlaufbahn kann bis zu 4.000 Personen pro Stunde befördern. Die Trasse zwischen Tal- und Bergstation hat eine Länge von 1.870 Meter. Bei der Umlaufbahn handelt es sich um eine Zweiseil-Umlaufbahn (ein Tragseil und ein Zugseil).
Die Talstation
Direkt bei der Talstation der Umlaufbahn befindet sich eine Tiefgarage, welche Platz für 240 Autos bietet. Zudem kann eine Anreise mit dem Bus erfolgen; ein Bus-Parkplatz befindet sich ebenfalls direkt bei der Talstation. Ebenfalls kann man die Talstation auch bequem zu Fuß vom Dorfzentrum von St. Ulrich (über eine Brücke über den Grödner Bach) erreichen.
Die Bergstation
Die Bergstation liegt am Monte Piz an der nördlichen Seite der Seiser Alm. Beim Verlassen der Bergstation hat man einen einmaligen und unverwechselbaren Überblick über die Seiser Alm. Vor allem der Blick auf Lang- und Plattkofel tritt hier in den Mittelpunkt des Dolomitenpanoramas, welches vom Sellastock bis hin zum Schlern reicht.
Direkt bei der Bergstation befindet sich auch ein Restaurant, das Restaurant „Mont Sëuc“. In diesem Restaurant werden die Gäste kulinarisch mit der typischen Südtiroler und Italienischen Küche verwöhnt.
Von der Bergstation aus können Wintergäste sämtliche Aufstiegsanlagen der Seiser Alm erreichen. Im Sommer können von der Bergstation aus sämtliche Touren gestartet werden. Von kleinen Spaziergängen bis hin zu ausgedehnten Wanderungen über die großflächige Seiser Alm kann hier alles unternommen werden, was man sich von einem Urlaub inmitten der Dolomiten – welche übrigens von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt sind – vorstellt.
Die Kabinen der Umlaufbahn
Die Kabinen der Umlaufbahn sind auffallend rot, bestehen aus Fieberglas und sind geschlossen. Die Schiebetüren schließen sich beim Verlassen der Bahnstation selbstständig; ebenfalls öffnen diese sich wieder, nachdem die Zielstation erreicht wird. In einer Gondel haben bis zu 15 Personen Platz.
Die Grundfläche der Kabinen ist rund, während die Wandverkleidung leicht gerundet ist. Mit diesem Design zeigt sich die Umlaufbahn modern; die Form bringt aber zugleich eine hohe Windstabilität mit sich. Ein breites Fensterband, das sich vollständig um die Kabine erstreckt, bietet für die Fahrgäste einen Rund-um-Ausblick.
Die Kabinen bzw. Gondeln sind auch dafür geeignet, von Rollstuhlfahrern genutzt zu werden (die Umlaufbahn ist barrierefrei). Ebenfalls können in den Gondeln auch Fahrräder oder Skier bzw. Langlauf-Skier transportiert werden.
Die Geschichte der Umlaufbahn
Die Umlaufbahn Seiser Alm, wie sie heute die Gäste vom Grödner Tal auf die Seiser Alm befördert, wurde an Weihnachten 1999 in Betrieb genommen.
Allerdings ist mit der Umlaufbahn bereits eine viel längere Geschichte verbunden. Die ersten Überlegungen und Planungen einer Liftverbindung erfolgten bereits Ende der 1920er Jahre. 1929 hatte Ingenieur Louis Zuegg ein erstes Projekt erarbeitet, mit dem eine Bahn verwirklicht werden konnte. Dies scheiterte allerdings zu dieser Zeit noch an den hohen Kosten. Im Jahr 1934 konnte Louis Zuegg nochmals eine Liftverbindung projektieren und dabei die Kosten niedriger halten. Unter der technischen Leitung von Ingenieur Leo Demetz konnte dann im Sommer 1934 der Bau der ersten Seilbahn beginnen, welche nach einer halbjährigen Bauzeit dann am 27.01.1935 ihren Betrieb aufnehmen konnte.
In den Jahren 1953 und 1969 wurde die Bahn jeweils durch zwei neue Pendel-Seilschwebebahnen ersetzt. Dies war vor allem aufgrund des Aufschwungs des Fremdenverkehrs erforderlich, weshalb die Höchstleistungen der Bahn erhöht werden mussten. Die im Jahr 1969 erbaute Bahn konnte bereits 550 Personen pro Stunde transportieren.
Hinweis
Die Umlaufbahn Seiser Alm bzw. Bergbahn Mont Sëuc darf nicht mit der Umlaufbahn von Seis am Schlern auf die Seiser Alm (Compatsch) verwechselt werden. Hierbei handelt es sich um eine eigene Umlaufbahn, welche die Gäste vom Schlerngebiet (mit den Hauptorten Kastelruth, Seis am Schlern und Völs am Schlern) auf den Compatsch auf der Seiser Alm bringt. Näheres zu dieser Umlaufbahn unter: Seiser Almbahn