St. Valentin oberhalb von Seis

In Kastelruther Fraktion St. Valentin wird am 14. Februar gefeiert

In der Kastelruther Fraktion St. Valentin oberhalb von Seis am Schlern befindet sich ein kleines Kirchlein – das St. Valentinskirchlein. Es handelt sich hier zwar nur um eine kleine Kirche, welche inmitten der grünen Wiesen liegt; doch diese Kirche ist weit über das Schlerngebiet hinaus bekannt. Zum einen bietet das St. Valentinskirchlein zusammen mit der Santnerspitze ein hervorragendes Fotomotiv. Zum anderen wählen viele Brautpaare – auch aus dem Ausland – diese Kirche als „ihre“ Hochzeitskirche. Zahlreiche Trauungen während des Jahres bescheren dem kleinen Kirchlein Jahr für Jahr viele zusätzliche Besucher.

Am 14. Februar ist Valentinstag. Aufgrund dessen feiert auch das St. Valentinskirchlein an diesem Tag Kirchtag. Sowohl der Valentinstag als auch das Kirchlein oberhalb von Seis am Schlern haben ihren Namen vom Sankt Valentin erhalten. Am 14. Februar wird dem Tod von Sankt Valentin gedacht, der an diesem Tag im Jahr 269 aufgrund seines christlichen Glaubens hingerichtet wurde.

Bischof Sankt Valentin

Sankt Valentin war damals Bischof von Terni. Obwohl der Kaiser Claudius II. damals Trauungen verboten hatte, hatte der Bischof die Paare dennoch vermählt. Aufgrund seines christlichen Glaubens wurde er dann am 14. Februar hingerichtet. Dass man sich heute am Valentinstag – am 14. Februar – mit Blumen beschenkt, geht auch auf eine Legende zurück, die mit dem Sankt Valentin in Verbindung gebracht wird. Er hatte damals die frisch vermählten Paare mit Blumen beschenkt, die aus seinem eigenen Garten stammten. Wie man damals annahm, waren die Ehen, welche vom Sankt Valentin geschlossen wurden, besonders gesegnet und standen unter einem guten Stern.

Heute wird der Heilige Valentin als Patron der Liebenden verehrt. Allerdings wird dieser oft mit dem Heiligen Valentin von Rätien verwechselt. Dies war jedoch der Schutzpatron gegen die „fallenden Krankheiten“ zu denen die Ohnmacht oder die Epilepsie zählen und hat mit dem Heiligen Valentin von Terni nichts zu tun.

Der Heilige Valentin von Terni wird meist mit einem Schwert dargestellt. Dies weist auf seine Enthauptung und sein Martyrium hin. Teilweise wird er auch mit einem Hahn bildlich dargestellt; dabei ist der Hahn das Symbol für die Opferung des Lebens.

Das St. Valentinskirchlein

Das Sankt Valentinskirchlein im Schlerngebiet am Fuße der Santnerspitze wurde bereits im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Der Turm und auch die Kirchenmauer haben romanische Stilmerkmale; der Chor stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Wer das Kirchlein sich einmal genauer betrachtet, der sollte sich die gut erhaltenen Malereien an der Außenfassade ansehen. Diese Malereien wurden in der Freskotechnik angefertigt. Man geht davon aus, dass diese bereits aus dem 15. Jahrhundert stammen, da sowohl die Technik als auch der Stil auf die Bozner Malwerkstatt hindeuten.

Eine besondere Aufmerksamkeit sollten die Kelche, Heiligenscheine, Kronen und Kleidersäume an der Südseite der Kirche erfahren, mit denen die Anbetung der Heiligen Drei Könige visualisiert wird. Diese wurden in den nassen Freskomörtel eingraviert; dabei handelt es sich um die Besonderheit, die in dieser Art im gesamten Schlerngebiet nur am St. Valentinskirchlein vorzufinden ist.

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