Weltnaturerbe-Stiftung

Dolomiten-Weltnaturerbe-Titel ist wie Nobelpreis

Es war der 26.06.2009, als die UNESCO die Dolomiten in die Liste aufgenommen hat, welche die Naturerben der Menschheit enthält. Damit wurde den Dolomiten die höchste Auszeichnung gegeben, die eine Naturstätte je erhalten kann. Nach nunmehr einem Jahr zog der Südtiroler Umweltlandesrat, Herr Michl Laimer, eine erste Bilanz. In der Landeshauptstadt Bozen verglich er am 25.06.2010 die Anerkennung der Dolomiten als Weltnaturerbe damit, dass die Aufnahme in die UNESCO-Weltnaturerbe-Liste wie ein Nobelpreis für die Dolomiten sei.

Nicht das gesamte Dolomitengebiet wurde als Weltnaturerbe anerkannt. So wurden beispielsweise der Lang- und Plattkofel und der Sellastock bei der Preisvergabe ausgeklammert. Konkret werden das Schlerngebiet bzw. im „Naturpark Schlern-Rosengarten“ der Schlern und der Rosengarten erfasst. Ebenfalls wurden der Bletterbach, die Dolomiti di Brenta, Puez-Geisler, die nördlichen Dolomiten, Dolomiti Friulane d´Oltre Piave, Marmolada, Pelmo – Croda da Lago und Pale di San Martine/San Lucano, Dolomiti Bellunesi und Vette Feltrine als Weltnaturerbe anerkannt.

Beachtenswert ist, und daran zeigt sich auch der hohe Stellenwert der UNESCO-Auszeichnung, dass weltweit lediglich 176 Naturerbegüter von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt wurden. Lediglich zwei davon befinden sich – inklusive den Dolomiten – in Italien.

Stiftung „Dolomit-Dolomiten-Dolomites-Dolomitis UNESCO“

Mit der Auszeichnung als Weltnaturerbe hat die UNESCO Auflagen an die beteiligten Regionen gestellt, die nun erfüllt werden müssen. Die erste Auflage wurde mit der Stiftung „Dolomit- Dolomiten-Dolomites-Dolomitis UNESCO“ erfüllt, indem diese gegründet wurde und seit dem 13.05.2010 auch schon aktiv ist.

Bis Juni 2011, also bis zwei Jahre nach der Anerkennung als Weltnaturerbe, müssen zwei weitere Auflagen erfüllt werden, auf die sich nun die Arbeit der beteiligten Regionen – so auch von Südtirol – konzentrieren muss. Zum einen muss eine Strategie für die nachhaltige touristische Entwicklung des Weltnaturerbegebietes entwickelt werden. Zum anderen muss für dieses Gebiet ein Managementplan erarbeitet werden. Laut Umweltlandesrat Laimer wollen etwa 35 Millionen Touristen aus aller Welt das UNESCO-Weltnaturerbegebiet aus der Nähe erleben. Hierauf muss das Gebiet eine Antwort geben. Diesbezüglich stünden auch die Tourismusunternehmer vor neuen Herausforderungen.

Mobilitätskonzepte

Südtirol beabsichtigt, in Sachen Mobilitätskonzepte die Dolomitenpässe zu entschleunigen. Dies soll dazu führen, dass die Besucher und Touristen dem Weltnaturerbe mit Ruhe, Würde und Respekt begegnen können. Dieses Ziel kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Passstraßen für den Verkehr nur in einem bestimmten Zeitfenster befahren werden können.

Die UNESCO beobachtet stetig das gesamte Weltnaturerbegebiet. Werden bestimmte Gebiete als „beeinträchtigte Gebiete“ eingestuft, kommen diese auf eine rote Liste. Die Aufnahme in die rote Liste oder gar die Aberkennung des Weltnaturerbe-Titels für bestimmte Dolomitengebiete gilt es nun zu vermeiden. Durch die Anerkennung der Dolomiten als Weltnaturerbe ist den beteiligten Regionen der Auftrag gegeben worden, diese Kostbarkeit weiterhin zu bewahren, zu behüten und zu pflegen. Auch die künftigen Generationen sollen sich an den Dolomiten erfreuen können.

Was die Mobilitätskonzepte im Schlerngebiet betrifft, haben diese sicherlich bereits eine Vorzeigefunktion. Über die im Jahr 2003 eröffnete Seiser Almbahn konnte der Autoverkehr auf die Seiser Alm – die größte Hochalm Europas – sehr stark reduziert werden. Während bis zur Eröffnung der Seiser Almbahn in den Saisonzeiten mehrere tausend Autos auf die Seiser Alm – auf den Compatsch – fuhren, wurden die Autokolonnen nahezu eliminiert. Besucher und Urlauber des Schlerngebietes kommen seither auch ohne das eigene Auto komfortabel auf die Seiser Alm und können durch die Busverbindungen zur Seiser Almbahn auch gänzlich auf das Autofahren verzichten, ohne dabei Mobilitätseinschränkungen hinnehmen zu müssen.

Im Schlerngebiet das UNESCO-Weltnaturerbe live erleben

Dadurch, dass auch der Schlern und der Rosengarten zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören, können Besucher und Urlauber des Schlerngebietes das Weltnaturerbe Dolomiten hier hautnah sehen und erleben.

Wer seinen Urlaub im Schlerngebiet verbringen möchte, dem bieten die zahlreichen Unterkunftsmöglichkeiten, je nach Urlaubsbudget vom Bauernhof bis zu gehobenen Wellness-Hotels in den Hauptorten Kastelruth, Seis und Völs am Schlern und den dazugehörigen Fraktionen, reichlich Auswahl.

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