Krampuslauf Kastelruth

Erster Krampuslauf in Kastelruth

Als Rahmenprogramm des diesjährigen Kastelruther Weihnachtsmarktes wird im Jahr 2011 der erste Krampuslauf in Kastelruth im Südtiroler Schlerngebiet veranstaltet. Am 10.12.2011 wird die uralte Tradition, auf die die Krampusläufe zurückblicken, erstmals auch in Kastelruth ins Leben gerufen.

Was sind Krampusse?

Der Krampus ist als Gegengewicht des Heiligen Nikolaus anzusehen. Während die braven und artigen Kinder vom Heiligen Nikolaus beschenkt werden, werden die zu tadelnden Kinder vom Krampus bestraft. Der Krampus ist damit hinsichtlich seiner Funktion mit dem Knecht Ruprecht zu vergleichen. Allerdings treten die Krampusse gewöhnlich in größeren Scharen auf, während es sich beim Knecht Ruprecht um eine Einzelperson handelt.

Krampusse können als Figuren aus der alpenländischen Folklore bezeichnet werden, die oft im Zusammenhang mit dem Nikolaustag auftreten. Sie sind Teil eines alten Brauchs, der in vielen Regionen Mitteleuropas gepflegt wird, insbesondere in den Alpenländern wie Österreich, Deutschland, der Schweiz, Südtirol und weiteren Teilen Norditaliens.

Traditionell werden Krampusse als dämonische Gestalten dargestellt, die am Abend des 5. Dezember, dem Vorabend des Nikolaustags, durch die Straßen ziehen. Sie sind oft mit schaurigen Masken, Fellkostümen und Glocken ausgestattet und tragen oft Ketten oder Ruten bei sich. Ihre Aufgabe besteht darin, unartige Kinder zu erschrecken oder zu bestrafen, während der Nikolaus die braven Kinder belohnt.

Die Geschichte der Krampusse

Die Geschichte der Krampusse reicht bereits mehrere Jahrhunderte zurück; die Krampusläufe wurden ursprünglich im gesamten Habsburgerreich und dessen angrenzende Gebiete veranstaltet. Da es während der Zeit der Inquisition verboten war, sich als teuflische Gestalt zu verkleiden, wurden diese verboten. Allerdings wurden die Krampusläufe trotz dieses Verbotes in schwer zugänglichen Orten weitergeführt.

Heute finden die Krampusumzüge wieder statt, allerdings in Südtirol eher weniger. Die Umzüge werden vor allem in Osttirol veranstaltet. Zu den größten Krampusumzügen zählt der Umzug in St. Johan im Prongau, im Rahmen dessen mehr als 1.000 Krampusse durch die Straßen ziehen.

In dem beliebten Ferienland Südtirol im nördlichen Teil Italiens werden die Krampusumzüge vor allem im Vinschgau und im Pustertal veranstaltet, sind allerdings hier seit einigen Jahren immer mehr am Kommen. Daher ist ein Krampuslauf in Kastelruth im Schlerngebiet, das geographisch relativ zentral in Südtirol liegt, als „Rarität“ anzusehen.

Im Rahmen der Krampusumzüge ziehen die Krampusse mit ihren lauten Glocken, mit denen sie einen richtigen Lärm verursachen, durch die Straßen und Gassen mit dem Ziel, die Passanten zu erschrecken. Für die Kinder haben die Krampusumzüge dahingehend ihren Reiz, dass diese versuchen, die Krampusse zu reizen, ohne von diesen geschlagen oder erwischt zu werden. Um die Kinder zu erwischen, nehmen die Krampusse ihre langen Ruten zur Hilfe. Diese langen Ruten werden Tuifltratzen, Kramperstauben oder Kramperltratzn bezeichnet.

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