Josef Silbernagl zum neuen Feuerwehr-Kommandanten gewählt
Allen Grund zum Feiern hatte im Mai 2009 die Freiwillige Feuerwehr von Kastelruth. Am 17.05.2009 feierte die Feuerwehr ihre Gründung im Dezember 1884, die sich zum 125. Mal jährte.
Zum Feiern hatte die Feuerwehr allen Grund, schließlich waren die Zeiten für die Feuerwehr nicht einfach. Und so ist es nicht selbstverständlich, dass sie über eine solche lange Zeit bestanden hat und ihr 125-jähriges Jubiläum feiern konnte.
Schwierige Zeiten wurden bewältigt
Wie der „Gemeindebote Kastelruth“ in seiner Ausgabe Juli/August 2009 auf die Geschichte der Feuerwehr zurückblickt und über das Jubiläumsfest berichtet, begann die schwierige Zeit bereits mit der Gründung und lag letztendlich in den fehlenden finanziellen Mitteln der Wehr. Zwar hat bei der Gründung die Gemeinde Kastelruth die Handspritze und die Schützen beim Schießstand den Raum zur Verfügung gestellt. Doch das erste Grundkapital musste erst durch Festveranstaltungen, Spenden und Glückstöpfe „erwirtschaftet“ werden. Auch innerhalb der Feuerwehr hatte man Wege gefunden, den Geldtopf etwas aufzufüllen. Die Feuerwehrmänner selbst mussten einen Mitgliedsbeitrag entrichten. Wer beispielsweise zu Ausschusssitzungen zu spät kam, musste auch einen bestimmten Obolus zahlen.
Der Bau einer eigenen Halle war lange Zeit umstritten. Erst als man mit dem Gedanken spielte, die Feuerwehr wieder aufzulösen, wurde im Jahr 1902 eine eigene Halle erbaut. Diese Halle konnte dann bis zum Jahr 1980 genutzt werden. Bis zum Bau der Halle im Jahr 1902 konnte die Feuerwehr zwei Spritzen kaufen, die damals noch von Pferden gezogen werden mussten. Im Jahr 1907 konnte die Feuerwehr eine weitere größere Anschaffung tätigen. Hier wurde eine fahrbare Leiter mit einer Steighöhe von 14 Metern angeschafft.
Eine schwierige Zeit stellte für die Feuerwehr auch die Zeit des Faschismus dar. So wurde beispielsweise verpflichtend, dass die Ausschusssitzungen in italienischer Sprache erfolgen mussten. Doch auch diese Zeit hatte die Feuerwehr überstanden.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs und in der Zeit danach konnte die Feuerwehr weitere wichtige Ausrüstungsgegenstände anschaffen. So wurde beispielsweise 1944 eine motorbetriebene Pumpe gekauft. In der Folgezeit wurde das erste Fahrzeug, eine Campagnola, erworben und der Fuhrpark in den 1970er Jahren kontinuierlich ausgebaut. Der erste Tankwagen, der übrigens noch heute im Einsatz ist, wurde im Jahr 1974 gekauft.
Die immer größer werdenden Ausrichtungsgegenstände der Kastelruther machten den Bau einer neuen Feuerwehrhalle nötig. Diese neue Feuerwehrhalle wurde im Jahr 2002 eingeweiht und befindet sich in der Nähe des Martinsheims, dem Altenheim von Kastelruth.
Neuer Kommandant
Im Rahmen der 125. Vollversammlung wurde Josef Silbernagl gewählt, der auf diesem Posten Arthur Rauch ablöste. Arthur Rauch stand der Freiwilligen Feuerwehr 28 Jahre vor.
Josef Silbernagl gehört bereits seit 33 Jahren der Feuerwehr als Mitglied an. Zehn Jahre davon war er Mitglied der Feuerwehr von Tagusens.
Der neue Kommandant hat sich für seine neue Tätigkeit vorgenommen, einige wenige Dinge zu ändern, stellte allerdings auch fest, dass bereits viele Dinge gut laufen, die aus diesem Grunde auch keine Änderung erfahren müssen.
Neben der originären Aufgaben hat die Freiwillige Feuerwehr noch einige andere Aufgaben im Jahresplan der Kastelruther Veranstaltungen zu übernehmen. So wird beispielsweise im August 2009 ein Umzug gemacht, beim Dorffest zeichnet sich die Feuerwehr für die Wasserspiele verantwortlich. Auch das Kastelruther Spatzenfest im Oktober 2009 wird – und das ist bei dieser Großveranstaltung sicherlich eine große Herausforderung – von der Freiwilligen Feuerwehr Kastelruth organisiert.
Update!
Im Rahmen der 131. Jahreshauptversammlung wurde am 14.03.2015 erneut Josef Silbernagl als Kommandant der Freiwilligen Feierwehr bestätigt. Der Kommandant-Stellvertreter ist Markus Rauch.