Weißlahnbad, ein Weiler von Tiers am Rosengarten
Weißlahnbad ist zwar nur ein kleiner Ort der Gemeinde Tiers am Rosengarten in Südtirol. Doch aufgrund seiner Lage am Fuße der Seiser Alm mit einer fantastischen Aussicht auf das von König Laurin sagenumwobene Rosengartengebirge ist Weißlahnbad einerseits ein beliebter Urlaubsort, andererseits ein Ort, in dem empfehlenswerte Wanderungen gestartet werden können. Zudem hat Weißlahnbad ein heilendes Quellwasser zu bieten, das den Ort als Kurort bekannt werden ließ.
Weißlahnbad gehört zur Gemeinde Tiers am Rosengarten; dieser Ort wiederum – und damit auch Weißlahnbad – ist der Ferienregion Seiser Alm angegliedert. Auf Italienisch wird Weißlahnbad „Lavina Bianca“ bezeichnet. Das Ortszentrum von Tiers ist nur etwa drei Kilometer von Weißlahnbad entfernt. Um nach Weißlahnbad zu kommen, nimmt man an der Hauptstraße von St. Zyprian im Tierser Tal bei der bekannten St. Zyprian-Kapelle die Abzweigung.
Der Ort befindet sich auf einer Höhe von knapp 1.200 Metern über dem Meeresspiegel. Die vom Hauptverkehr ferne Ortschaft bringt es mit sich, dass Besucher hier Ruhe finden und damit beste Erholung erfahren. Für Erholung und Regeneration sorgt aber auch das Quellwasser von Weißlahnbad.
Woher der Name „Weißlahnbad“ stammt
Der Ortsname „Weißlahnbad“ setzt sich aus „Weißlahn“ und „Bad“ zusammen. Weißlahn ist ein Steinbruch, aus dem – bis heute – weißer Schotter gewonnen wird. Das „Bad“ wurde an Weißlahn angehängt, nachdem in dem Ort ein Badegasthaus errichtet wurde und damit zu einem bekannten Kur- und Badeort wurde.
Weißlahnbad und sein Quellwasser
Weißlahnbad verfügt über ein Quellwasser, das mit seiner heilenden Wirkung schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts Gäste angelockt hat. Damit konnte sich Weißlahnbad als Kur- und Sommerfrischeort einen Namen machen.
Das erste Badehaus wurde in der Nähe des Steinbruchs „Weißlahn“ im Jahr 1811 errichtet. Hierbei handelte es sich um ein richtiges Badehaus, das dem damaligen Bürgermeister zu verdanken ist. Zuvor gab es aufgrund des heilenden Quellwasser „nur“ eine einfache Badeanstalt, die aus einfachen hölzernen Badehäusern mit den einfachsten Badewannen bestand, allerdings damals schon die Gäste anlockte. Diese mit einfachen Mitteln errichtete Badeanstalt, bei der oftmals über einem Holzfeuer das Wasser erwärmt wurde, hatte auch zu zahlreichen Unfällen geführt. Von daher geht man davon aus, dass die erste einfache Badeeinrichtung um die Jahrhundertwende vom 19. in das 20. Jahrhundert vom Feuer zerstört wurde.
Das Quellwasser von Weißlahnbad wurde aufgrund seiner heilenden Wirkung bekannt, die dieses bei Gliederkrankheiten, Magenbeschwerden, Erkrankungen des Nervensystems und bei einer Schwäche des Unterleibes hatte. Das Quellwasser wurde als Bade- und Trinkkur eingesetzt, auch wenn jemand Atemwegserkrankungen, Blutarmut, Bleichsucht (Eisenmangelanämie), Stoffwechselerkrankungen oder Rheuma hatte. Die heilende Wirkung des Quellwassers kommt durch den sehr hohen Gehalt an Calcium und Magnesium zustande. Dieser hohe Gehalt wiederum entsteht durch die Kohlensäure, welche die Mineralstoffe – allen voran Dolomit und Kalk – bestens im Wasser auflöst.
Anfänglich hatten vor allem die Einheimischen die heilende Wirkung genutzt. Ab dem 20. Jahrhundert kamen dann auch immer mehr ausländische Gäste in den Ort, um sich die heilende Wirkung des Wassers zu Nutze zu machen. Und damit wurde Weißlahnbad immer mehr auch in der Ferne bekannt.
Heute befindet sich das Bad von Weißlahnbad im Familienbesitz. Zuvor hatten es des Öfteren die Besitzer gewechselt, zu denen sich auch die Gemeinde Tiers am Rosengarten zählen durfte.
Wer heute nach Weißlahnbad kommt und die heilende Wirkung des Quellwassers für sich nutzen möchte, der kann dies entweder in Form von traditionellen Wannenbädern oder im Freischwimmbad/Erlebnishallenbad tun. In diesem Zusammenhang muss allerdings erwähnt werden, dass das Heilwasser nicht mehr über eine öffentliche Badeanstalt zugänglich ist, sondern nur noch für die Gäste des ansässigen Hotels (Dolomitenhotel Weißlahnbad) angeboten wird.
Naturparkhaus Schlern-Rosengarten
In Weißlahnbad ist auch das Naturparkhaus des Naturparks Schlern-Rosengarten zu finden. Dieses Naturparkhaus wurde in der „Steger Säge“, einem ehemaligen Sägewerk errichtet; hierbei handelte es sich um eine wasserbetriebene Venezianer Säge.
Besucher des Naturparkhauses Schlern-Rosengarten erhalten unter anderem Informationen über die Entstehung der Dolomiten und die Geologie des Schlerns. Eindrucksvoll wird gezeigt, wie das Schlernmassiv aufgebaut ist. Im sogenannten Projektionssaal, der sich im geologischen Bereich befindet, wird die Welt der Steine mittels einer Tonbildschau gezeigt.
In der Zeit von Mitte Juni bis Mitte Oktober ist das Naturparkhaus Schlern-Rosengarten von dienstags bis samstags, jeweils von 09:30 Uhr bis 12:30 Uhr und von 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. In den Monaten Juli und August ist das Naturparkhaus auch sonntags geöffnet.
Wanderungen von Weißlahnbad
Weißlahnbad mit seiner Lage vor den „Toren“ des Naturparks Schlern-Rosengarten bietet sich als Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen an, z. B. auf den Schlern, auf den Tschafon und die Völseggspitz, in das Rosengartengebirge oder durch das Tschamintal.
Am Wanderparkplatz kann man bequem das Auto abstellen und die Wandertouren starten. Die „klassische“ Wandertour führt zur Tschafon-Hütte, von der man dann zur Völseggspitz weiterlaufen kann.