Hubert Mumelter

Der Maler und Dichter Hubert Mumelter

In Zentrumsnähe von Völs am Schlern unweit des Informationsbüros steht ein kleiner Brunnen, welcher Hubert Mumelter gewidmet ist. Jener Brunnen bzw. jenes Denkmal erhält die Aufschrift „Hubert Mumelter“ und die Jahreszahlen 1896 und 1981. In dem Stein ist gleichzeitig der Kopf von Hubert Mumelter als Plastik dargestellt.

Die Jahreszahlen 1896 und 1981 sollen auf das Geburtsjahr und das Sterbejahr von Hubert Mumelter hinweisen. Doch viele Besucher, die an dem Brunnen vorbeigehen, fragen sich, wer denn dieser Hubert Mumelter überhaupt war.

Maler und Dichter

Hubert Mumelter wurde am 24.08.1896 in Bozen geboren. Sein Vater, Viktor Mumelter, war ein begeisterter Jäger. Dies war der Grund, weshalb Hubert Mumelter schon bald in das Schlerngebiet kam. Sein Vater nahm ihn schon zeitig zu den Pirschgängen ins Völser Revier mit, wo er die Liebe zu den Bergen, zu Wald und Wild entdeckte.

Humbert Mumelter stammte aus einer Bozner Kaufmannsfamilie ab. Zunächst studierte er Jura. Doch als er die Matura bestanden hatte, begann der Erste Weltkrieg. Hier wurde er zunächst in Klagenfurt, später beim Kaiserjägerregiment Nr. 4 und schließlich im Herbst 1915 an der Dolomitenfront eingesetzt.

Im Jahr 1921 promovierte Hubert Mumelter zum Doktor der Rechte. In der Folgezeit arbeitete er in einer Rechtsanwaltskanzlei in Bozen und am Gericht in Triest. Als er erfuhr, dass das Schutzhaus am Schlern dem italienischen Alpenverein übergeben werden sollte, war das Schlernhaus bis einschließlich Dezember 1923 sein Zuhause. Er hatte Schwierigkeiten, in seinem studierten Beruf Fuß zu fassen. Daher orientierte er sich neu.

Im Jahr 1936 kam er als Sommerfrischler in das Schlerngebiet. Die „Villa Cadorina“, welche in der Nähe des Weges von St. Konstantin zum Völser Weiher liegt, war zunächst sein Zweitwohnsitz, aber nur kurze Zeit später sein Hauptwohnsitz. Bereits zu seiner Studienzeit hatte er enge Kontakte zu Dichterkreisen gepflegt und ging zu damals bekannten Malern in die Lehre. Daher versuchte er sich sowohl als Dichter und Maler, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Allerdings hatte er es in der Anfangszeit mit diesen zwei Tätigkeitsbereichen schwer, ausreichend zu verdienen. Hubert Mumelter suchte aus diesem Grunde nach einer weiteren Tätigkeit. Schließlich entdeckte er eine Marktlücke – er wurde Skilehrer.

Als Skilehrer hatte er richtig Erfolg. Er wohnte im Winter auf einem Bauernhof in Corvara und konnte sich über den großen Zuspruch freuen. Seine „Schüler“ lieferten ihn zudem den Stoff, den er für seine Dichtertätigkeit benötigte.

Große Erfolge in dichterischer Tätigkeit

In den 1930er Jahren konnte Hubert Mumelter große Erfolge mit seiner dichterischen Tätigkeit vorweisen. Zu seinen Werken gehörten Erzählungen, Romane, Satiren und Fibeln, die im gesamten deutschen Sprachraum Beachtung fanden. Seine im Jahr 1933 erschienene „Skifibel“ zählte zu den bekanntesten Werken. Die in der Skifibel abgedruckten Bildkarikaturen fertigte Hubert Mumelter selbst an. Neben der „Skifibel“ schrieb Mumelter auch noch die – wie sollte es anders sein, wenn er sich im Schlerngebiet aufhielt – „Bergfibel“; auch die „Strandfibel“ stammt aus seiner Feder.

Seine Romane befassen sich meist mit Tiroler Persönlichkeiten. So griff er beispielsweise in seinem Roman „Zwei ohne Gnade“ Oswald von Wolkenstein und seine heimliche Liebe zu Sabine Jäger auf.

Große Bedeutung erlangte seine Trilogie der sogenannten Schneeromane, die unter den Titeln „Die falsche Straße“, „Leise fällt der Schnee“ und „Schatten im Schnee“ erschienen. Hier wies Hubert Mumelter, der sich mit den Auswirkungen des künftigen Massentourismus beschäftigte, auf dessen Folgen hin.

Rätischer Traum

In seinem „rätischen Traum“ träumte Hubert Mumelter von den ladinischen Tälern, von welchen der Traum ausgeht, dass alle Menschen friedlich vereint sind und zwar unabhängig von deren Sprache und deren Herkunft.

Ab dem Jahr 1950 arbeitete er die Artikel der Zeitschrift „Die Alpenpost“ redaktionell auf.

In der Folgezeit, als Hubert Mumelters dichterische Tätigkeit weniger wurde, beschäftigte er sich immer mehr mit dem Malen. Er zählt als Gründungsmitglied des Südtiroler Künstlerbundes. Als Maler erhielt er in dieser künstlerischen Tätigkeit bedeutende Auszeichnungen. So wurde ihm im Jahr 1964 der Walther-von-der-Vogelweide-Preis und im Jahr 1979 das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen.

Die Gemeinde Völs am Schlern macht Hubert Mumelter im Jahr 1971 zu ihrem Ehrenbürger.

Nach seinem Tod am 24.09.1981 wurde Hubert Mumelter auf dem Pfarrfriedhof von Völs am Schlern beerdigt. Völs am Schlern zeigt noch heute mit dem ihm gewidmeten Brunnen/Denkmal die Verbundenheit zu ihrem Ehrenbürger Hubert Mumelter.

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