Sankt Leonhard-Kirche Pufels

Die Pfarrkirche St. Leonhard in Pufels (Kastelruth)

Pufels ist eine von insgesamt drei ladinischen Fraktion der Marktgemeinde Kastelruth im Südtiroler Schlerngebiet. Die Kirche, welche sich direkt in der Ortsmitte von Pufels oberhalb von St. Christina im Grödner Tal befindet, ist die Pfarrkirche Sankt Leonhard.

Die Pfarrkirche steht unter Denkmalschutz und wurde erstmals im Jahr 1295 (und später nochmals im Jahr 1355) erwähnt, wobei die Errichtung noch weiter in die Vergangenheit zurückreicht.

Direkt bei der Kirche befindet sich der Friedhof von Pufels.

Geschichtliches zur Pfarrkirche von Pufels

Bei der Pfarrkirche St. Leonhard in Pufels (St. Leonhard-Kirche) handelt es sich um eine Kirche, die bereits bzw. spätestens im 13. Jahrhundert in dem kleinen Ort errichtet wurde. Erstmals wird von der Kirche im Jahr 1295 berichtet. Das Gotteshaus wurde im romanischen Stil erbaut und gegen Ende des 15. Jahrhunderts gotisiert.

  • Kirche Pufels Innenaufnahme
  • Kirche St. Leonhard Pufels
  • Leonhardkirche Pufels Innenaufnahme

Im Jahr 1740 hatte die Kirche eine weitere wesentliche Veränderung erfahren. In diesem Jahr wurde die Kirche barockisiert und in diesem Zuge auch vergrößert. Zu einer nochmaligen Vergrößerung kam es in den Jahren 1845 und 1855; in diesen Jahren wurde das Kirchenschiff vergrößert.

Ursprünglich gehörte die Kirche als Filialkirche zur Urpfarre der Dekanatskirche von Kastelruth. Im Jahr 1919 wurde Pufels eine eigene Pfarrei und ist seitdem die Pfarrkirche St. Leonhard in Pufels.

Der Kirchenturm wurde im romanischen Stil errichtet. Der Turm wurde mit einem achteckigen Grundriss – einem sogenannten Oktagon – errichtet, auf den der Spitzhelm, wie er sich heute zeigt, aufgesetzt wurde. In früheren Zeiten hatte der Kirchenturm zum Abschluss eine Zwiebelform, erst im Jahr 1895 wurde der Spitzhelm aufgesetzt.

Die Außenwände

An den Außenwänden der Pfarrkirche St. Leonhard sind Fresken zu bestaunen, die von Johann Jakob Jennewein um das Jahr 1743/1745 geschaffen wurden. Die Fresken zeigen den Kreuzweg Jesu Christi.

An Johann Jakob Jennewein erinnert auch eine Gedenktafel. Jakob Jennewein wurde am 30.04.1713 in Mieders/Stubai geboren und in Innsbruck und Rom zum Maler ausgebildet. Nachdem er ab dem Jahr 1731 in Brixen ansässig war, malte er in den Jahren 1743 und 1745 auch für die Kirche und das Widum in Pufels, wobei unter anderem die herrlichen Fresken an der Außenfassade entstanden.

Am 13.09.1745 ist Jakob Jennewein im 33. Lebensjahr verstorben.

Das Innere der Kirche

Der Hauptaltar in der Kirche wurde im 18. Jahrhundert geschaffen. Das Altarblatt wurde von Johann Jakob Jennewein gemalt, der auch die Fresken mit dem dargestellten Kreuzweg geschaffen hat.

In der Front des Altartisches ist ein Gemälde aufgestellt, das Jesus Christus beim Abendmahl mit seinen Jüngern zeigt.

Ebenfalls ist in der Kirche der Heilige Leonhard zu sehen, dieses Bild wurde ebenfalls von Johann Jakob Jennewein gefertigt.

Darüber hinaus ist in der Kirche ein interessantes Gemälde zu sehen, welches in der oberen Hälfte zwei Menschen zeigt, die das heilige Abendmahl einnehmen. Dabei wird gezeigt, wie Jesus Christus die zwei Menschen, die das Heilige Abendmahl einnehmen, vom Bösen befreit. In der Mitte des Bildes ist der Satz (übersetzt) aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther zu lesen: „Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke aus diesem Kelch. Denn wer so isst und trinkt, dass er den Leib des Herrn nicht achtet, der isst und trinkt sich selber zum Gericht“. Links unten wird gezeigt, wie die Beichte vor dem Herrn richtig abgelegt werden (Confessato gusto) und der Beichtende damit vom Bösen befreit wird. Rechts unten hingegen wird gezeigt, wie die Beichte falsch (Confessato falsso) abgelegt wird und daher beim Beichtenden weiterhin die Ketten des Bösen anliegen.

An den Innenwänden sind sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite Bilder auf denen der Kreuz- und Leidensweg Jesu Christi dargestellt wird.

Der Kirchenpatron

Die Pfarrkirche von Pufels wurde dem Heiligen Leonhard – dem Viehpatron – geweiht.

Beim Heiligen Leonhard handelt es sich um „Leonhard von Limoges“ bzw. „Leonhard von Noblat“. Man schätzt, dass Leonhard um das Jahr 500 geboren wurde, wobei das genaue Geburtsjahr nicht konkret belegt werden kann.

Leonhard wuchs als fränkischer Adelssohn auf und wurde der Überlieferung nach von Erzbischof Remigius von Reims erzogen und getauft. Aufgrund dessen wurde Leonhard vom Mitleid erfüllt und hatte sich für die Freilassung der Gefangenen, die er regelmäßig besuchte, bei König Chlodwig I. und König Chlothar I. eingesetzt. Aufgrund dessen galt er zunächst als Schutzpatron der Gefangenen.

Dafür, dass er sich aus religiösen Gründen als Einsiedler in der Nähe von Limoges (Frankreich) zurückziehen wollte, lehnte er eine Bischofswürde ab. Durch sein Gebet, so weiß es die Legende zu berichten, sind die Ketten vieler Gefangener gesprungen. Aufgrund dessen wurde Leonhard auf Abbildungen oftmals mit Ketten gezeigt; diese wurden später als Viehketten gedeutet. Dies führte dazu, dass er zum Patron des Viehs, allen voran der Ochsen und der Pferde wurde. Daher gibt es auch zahlreiche Bilder, die den Heiligen Leonhard mit Ochsen oder Pferden zeigen.

Der 06.11. ist der Gedenktag an den Heiligen Leonhard.

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