Sankt Zyprian-Kirche

Die St. Zyprian-Kirche in Tiers am Rosengarten

In der Gemeinde Tiers am Rosengarten befindet sich die St. Zyprian-Kirche. Das kleine Gotteshaus ist in der gleichnamigen Fraktion (Sankt Zyprian) der Gemeinde zu finden und liegt direkt an der Straße, welche sich vom Eisacktal nach Tiers am Rosengarten schlängelt und weiter zum Nigerpass führt.

Das Panorama wird durch das Rosengartengebirge gebildet, weshalb das kleine Kirchlein von St. Zyprian äußerst begehrt für ein Fotomotiv und damit auch auf zahlreichen Ansichtskarten bzw. Werbeprospekten abgebildet ist.

Das Kirchenäußere

Die Kirche wurde im spätromanischen Stil errichtet. Sie zeigt sich mit einer hellen Fassade und verfügt über einen relativ niedrigen Turm mit einem Pyramidendach. Sowohl das Dach des Kirchturms als auch das Dach der Kirche ist mit Schindeln bedeckt, welche das Aussehen des kleinen Gotteshauses maßgeblich prägen.

Der Kirchenbau verfügt über ein Tonnengewölbe und hat eine Rundapsis.

An der Außenwand sind Fresken angebracht, welche aus dem 17. Jahrhundert stammen und sich in einer kleinen Nische befinden. Auf den Fresken ist Cyprian zu sehen, der gerade mit Justina einen Mantel ausbereitet, um die von Gott gesandten Blitze aus den Wolken abzuwehren und damit die weidende Herde auf der Wiese zu schützen.

Das Kircheninnere

In der Kirche sollte der Altar – ein gotischer Flügelaltar – besondere Beachtung geschenkt bekommen. Der Altar hatte im Zuge der Erneuerung der Kirche im 16. Jahrhundert einen Aufbau bekommen. In der Mitte des Altars sind neben dem Namenspatron der Kirche auch die Heilige Justina – die zweite Schutzheilige der Kirche – abgebildet.

An den Tafeln sind linkerhand der Heilige Franziskus und rechterhand der Heilige Jakobus abgebildet. Die Heilige Katharina wird an der linken Flügeltafel, die Heilige Barbara an der rechten Flügeltafel abgebildet.

Die Herren von Völs, die die Kirche im Jahr 1583 erneuert haben, haben sich in der Predella des Altars mit ihrem Wappen verewigt.

Direkt am Beginn der Rundapsis, in der sich der Altar befindet, ist ein großes Holzkreuz mit dem gekreuzigten Jesus Christus aufgehängt.

Leider ist die Kirche nicht frei zugänglich, da es im Jahr 1964 zu einer vollständigen Plünderung nach einem Einbruch kam.

Die Geschichte der St. Zyprian-Kirche

Man geht davon aus, dass die Geschichte der St. Zyprian-Kirche bis in das Frühmittelalter zurückreicht.

Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirchenbau, der an der Stelle errichtet wurde, an der die Kirche heute zu finden ist, wurde dann durch einen Neubau durch die Freiherrn von Völs-Colonna im Jahr 1583 ersetzt.

Die große Kirchturmglocke

Eine eigene Geschichte gibt es über die große Kirchturmglocke der St. Zyprian-Kirche. Geht man nach den Erzählungen, existierte ein Teil des Ortes St. Zyprian samt Kirche einmal hinter dem Tschaminbach. Nachdem dieser Teil infolge von Verschüttungen zerstört wurde, wurde die Kirche an ihrem heuten Standort neu errichtet.

Hinter dem Tschaminsteig soll die große Kirchturmglocke – die auch „Zyprusstier“ bezeichnet wird – einst ausgegraben worden sein. Da die Glocke geweiht wurde, soll diese bei deren Läuten Unwetter abwenden können. Über Generationen hinweg wird in diesem Gebiet daher fest angenommen, dass bei einem sich nähernden Unwetter größeres Unheil abgewendet werden kann, wenn der Zpyrusstier geläutet wird. Daher wird noch heute von der Messnerin die große Glocke geläutet, wenn sich ein Unwetter nähert.

Der Namenspatron

Die St. Zyprian-Kirche ist dem Heiligen Cyprian geweiht. Hierbei handelt es sich um Cyprian von Antiochia, dessen Gedenktag der 26. September ist. Daher wird noch heute an diesem Tag ein Gottesdienst in der St. Zyprian-Kirche im Rahmen des Hintertaler Kirchtags abgehalten.

Der Legende nach wurde Cyprian von einem Jüngling beauftragt, ihm dabei zu helfen, Justina zu heiraten. Justina wiederum war eine Jungfrau aus Antiochia in Pisidien und hatte – da sie sich mit Christus verlobt hatte – die Heiratsanträge des Jünglings allesamt abgelehnt. Bei der Hilfe des Jünglings hatte sich Cyprian selbst in die schöne Justina verliebt.

Nachdem Cyprian selbst keinen Erfolg hatte, Justina zur Hochzeit zu überzeugen und als Braut zu gewinnen, bekehrte er sich, ließ sich taufen und wurde zunächst Diakon und dann sogar Bischof von Antiochia.

Daher ist auch Justina – neben dem Heiligen Zyprian – die Patronin des kleinen Gotteshauses von St. Zyprian und auf dem Altarbild und an der Freske der Außenwand dargestellt.

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