Eine Winterwanderung am Puflatsch auf der Seiser Alm
An der nordwestlichen Seite der Seiser Alm erstreckt sich der Puflatsch bzw. die Puflatschalm. Die Hänge des Puflatsch reichen hinunter bis nach Pufels und Runggaditsch, zwei ladinischen Fraktionen der Gemeinde Kastelruth. Aufgrund seiner erhöhten Lage auf der Seiser Alm ist der Puflatsch, dessen Hänge auf einer Höhe von 2.176 Metern über den Meeresspiegel den höchsten Punkt erreichen, ein bekanntes und beliebtes Ausflugsziel auf der Seiser Alm, der größten Hochalm Europas. Die fantastische Rund-um-Sicht, die man vom Puflatsch aus genießen kann, hat ihm den Beinamen „Aussichtskanzel der Seiser Alm“ eingebracht. Doch wer denkt, der Puflatsch ist lediglich im Sommer ein Ausflugsziel für Wanderer und bleibt im Winter nur den Skifahrern und Snowboardern vorbehalten, irrt sich. Auch im Winter bietet der Puflatsch beste Bedingungen für eine Winterwanderung, vor allem mit Schneeschuhen. Und die Luft, die im Winter noch klarer ist als im Sommer, sorgt für eine tadellose und unvergessliche Sicht auf die umliegenden Dolomiten.
Eine Rundwanderung im Winter
Wer seine Winterwanderung von der Puflatschhütte beginnt, sollte zunächst den Weg zum Puflatsch-Restaurant nehmen. In unmittelbarer Nähe zum Puflatsch-Restaurant befindet sich auch die Bergstation der Puflatsch-Seilbahn. Am Puflatsch-Restaurant führt ein Weg zur Engelsrast. Bei der Engelsrast – auch Engelswarte genannt – handelt es sich um eine von einem Südtiroler Künstler gestaltete Aussichtsplattform. Die Plattform ist quadratisch und hat ein begehbares Rondell. In einer Stahlplatte, welche sich rund um das Rondell erstreckt, sind die Konturen der umliegenden Dolomitengipfel samt ihren Namen eingraviert. Zu ihrem Namen „Engelsrast“ kommt die Aussichtsplattform deshalb, weil über ihr ein Engel auf einer Stange thront.
Von der Engelswarte kann man seine Winterwanderung in Richtung Fillnkreuz fortsetzen. Beim Fillnkreuz handelt es sich um einen gesicherten Aussichtspunkt, von dem man einen Blick in das Grödner Tal, aber auch auf die Gipfel der umliegenden Berge hat. Ebenfalls kann man vom Fillnkreuz aus direkt auf den kleinen Ort Pufels mit seiner St. Leonhard-Kirche blicken.
Vom Fillnkreuz geht es weiter in westlicher Richtung zu den Hexenstühlen, bei denen es sich um Augitporphyr-Säulen handelt. Die Erscheinungsform dieser Säulen, die wie Sesseln mit Rückenlehnen angeordnet sind, haben diverse Sagen und Legenden entstehen lassen. Nach einer dieser Sagen sollen sich an den Bänken bei Vollmond die Schlernhexen versammeln, weshalb diese unverwechselbare Felsformation schnell den Namen „Hexenbänke“ erhielt.
Von den Hexenbänken führt die Winterwanderung über den Puflatsch schließlich am Gollnkreuz vorbei hinab zur Arnikahütte. Wer möchte, kann in dieser – vor allem im Winter – urigen Hütte rasten, bevor er (mit den Schneeschuhen) wieder zur Puflatschhütte – der Dibaita – weiterläuft. Von hier geht es dann wieder hinab zum Compatsch, wo sich die Bergstation der Seiser Almbahn (Seiser Umlaufbahn) befindet.
Die Seiser Alm im Winter
Die Seiser Alm ist im Winter ein beliebtes Skigebiet. Die zahlreichen, bestens präparierten Pisten sind vor allem für Familien mit Kindern bestens geeignet. Aber nicht nur für Skifahrer und Snowboarder ist die Seiser Alm im Winter bestens geeignet. Auch Langläufer finden hier mit 60 Kilometer bestens präparierten Loipen ein Top-Gebiet vor, was ihren Wintersport betrifft. Und auch Wanderer und Spaziergänger kommen voll auf ihre Kosten. So stehen auf der Seiser Alm im Winter geräumte Wanderwege mit einer Gesamtlänge von etwa 35 Kilometern zur Verfügung.
Die Aufstiegsanlage
Wer nicht vom Compatsch zu Fuß auf den Puflatsch hinauf laufen möchte, der kann die im Jahr 2009 neu eröffnete Seilbahn nutzen. Bei der Aufstiegsanlage handelt es sich um eine moderne Seilbahn, die im Winter eine Besonderheit bietet. Die Seilbahn wird im Telemix, also als Kombinationsbahn, betrieben. Auf den Seilen sind abwechselnd Achter-Gondeln und Sechser-Sessel, sodass sowohl Skifahrer als auch Wanderer optimal zum Puflatsch-Restaurant, bei dem sich die Bergstation befindet, transportiert werden können.