Johann Tscholl

Johann Tscholl, Pfarrer von Runggaditsch

Johann Tscholl ist der Pfarrer von Runggaditsch, der Fraktion von Kastelruth, welche sich geographisch allerdings im Grödner Tal befindet. Der Pfarrer ist schon seit Jahrzehnten in der Gemeinde tätig und hat diese – nicht nur im kirchlichen Bereich – prägend mitgestaltet.

Am 03.09.2010 fand in Runggaditsch in der Kirche „Zum Heiligen Leonhard“ ein Gottesdienst statt, in dem das 50jährige Priesterjubiläum von Johann Tscholl gefeiert wurde. Gleichzeitig feierte Johann Tscholl seine 36jährige Tätigkeit in der Kirchengemeinde in Runggaditsch. Zudem wurde das 25jährige Bestehen der St. Josefs-Kirche in Runggaditsch gefeiert; ein Kirchenbau, der auf das maßgebliche Mitwirken von Johann Tscholl zurückgeht.

Das Wirken von Johann Tscholl

Johann Tscholl schloss sein Studium am Russikum in Rom ab und las am 01.01.1960 seine erste Messe in Rom. In seinen ersten Jahren als Priester wirkte er als Kooperator im Vinschgau. Bereits während dieser Tätigkeit hatte er zusätzlich als Religionslehrer an verschiedenen Schulen in Südtirol und als Seelsorger im Katholischen Verband der Werktätigen (KVW), als Seelsorger der Berufsgruppe für Hotel- und Gastgewerbe im KVW und als Seelsorger im Arbeitseinsatz in Fabrik und Hotel gearbeitet.

Im Jahr 1974 kam Johann Tscholl als Pfarrer nach Runggaditsch. Da zu dieser Zeit die Fraktion von Kastelruth noch keine eigene Kirche hatte, er allerdings die Auffassung hatte, dass die tragende Rolle einer Pfarrgemeinde ein Gotteshaus darstellt, begann er sofort mit seinem Vorhaben – der Planung zum Bau einer Kirche. Mit dem Bau der Kirche konnte dann am 15.06.1982 begonnen werden, am 08.09.1985 konnte die Kirche – die St. Josefs-Kirche von Runggaditsch – geweiht werden.

In Runggaditsch befindet sich die ladinische Grundschule. Diese Schule wurde im Jahr 1987 eröffnet und entsprechend ihrer Bestimmung übergeben. Auch für den Bau dieser Schule war ein bedeutender Initiator der Pastor Johann Tscholl.

Einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Runggaditsch nahm Johann Tscholl permanent, indem er die Wichtigkeit immer und immer wieder hervorhob, dass sich jeder einzelne den religiösen, gemeinschaftlichen und dörflichen Aufgaben stellen muss. So sind auch die zahlreichen Gründungen von Vereinigungen in Runggaditsch auf sein Mitwirken zurückzuführen. Gab es Hindernisse oder Herausforderungen, brachte er sich mit bestimmten Lösungsmöglichkeiten ein.

Während seiner Lehrtätigkeit an der Fachschule in St. Ulrich im Grödner Tal wurde er auf die Logotherapie nach Viktor Frankl aufmerksam. Mit dieser beschäftigte er sich sehr intensiv, legte hier sogar eine Prüfung ab und gründete in der Folge in Südtirol ein Institut für Logotherapie. Dieses Institut hat seine Wurzeln in Runggaditsch. Hier wurden die ersten Vorträge gehalten, welche dann später – nachdem das Interesse und die Nachfrage gestiegen sind – nach Bozen verlegt wurden. Der Sitz des „Südtiroler Instituts für Logotherapie und Existenzanalyse“ ist heute noch Runggaditsch.

Die Dorfstrukturen von Runggaditsch

Neben dem Bau einer Kirche und einer treibenden Kraft beim Bau der ladinischen Grundschule hat sich Johann Tscholl für die Dorfstrukturen in Runggaditsch eingesetzt. Als weiteres Beispiel seines Wirkens ist zu erwähnen, dass er es schaffte, dass Runggaditsch im Dezember 2005 einen eigenen Friedhof erhielt.

Zahlreiche Urkunden und Auszeichnungen geben nur einen kleinen Überblick über die Verdienste, die Johann Tscholl zugesprochen werden. Seine Visionen konnte er meist in die Realität umsetzen.

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