Die Umlaufbahn auf die Seiser Alm
Die Verkehrsregelung auf die Seiser Alm beschäftigt schon seit einigen Jahrzehnten die Verantwortlichen des Schlerngebietes. Wälzten sich gerade zu den Haupturlaubszeiten täglich mehrere tausend Autos auf die Seiser Alm, musste unter dem Aspekt des Naturschutzes eine Lösung gefunden werden. Eine erste Maßnahme wurde getroffen, als im Jahr 1972 das Gebiet rund um den Schlern zum Naturpark Schlern bestimmt wurde. Weitere Schutzbestimmungen regelten den beschränkten Autoverkehr für die gesamte Seiser Alm.
Die beste Möglichkeit, die Seiser Alm vom Autoverkehr zu befreien, brachte die Seiser Umlaufbahn, die in der Wintersaison 2003/2004 eröffnet wurde. Seitdem die Umlaufbahn die Besucher und Liebhaber des Schlerngebietes auf die Seiser Alm und wieder zurück bringt, konnte der Autoverkehr spürbar reduziert werden. Als Konsequenz stehen auf dem Compatsch weniger Parkplätze zur Verfügung und die Almstraße wird stundenweise für den Autoverkehr gesperrt.
Ein Urlaub ohne Auto
Spätestens seitdem die Seiser Umlaufbahn täglich die Gäste auf die Seiser Alm und wieder herunter bringt, können die Gäste des Schlerngebietes ihren Urlaub auch ohne Auto problemlos genießen. Darüber hinaus hat die Umlaufbahn eine merkliche Qualitätssteigerung für die Urlaubstage auf der Seiser Alm und für die Natur eine enorme Entlastung gebracht. So ist es letztendlich der „Verdienst“ der Umlaufbahn, dass das Gebiet rund um den Schlern zu alter Idylle zurückfinden und die Natur sich regenerieren konnte. Und das kommt wieder den Gästen und Urlaubern zu Gute.
Von Seis auf den Compatsch
Die Umlaufbahn hat ihre Talstation in Seis am Schlern bei der so genannten Matschnsäge. Hier wurden ein großer Parkplatz und auch ein Parkhaus errichtet, damit ausreichend Parkplätze für die Besucher (teilweise) kostenlos zur Verfügung stehen. Als Alternative zum Auto wird die Talstation in Seis mit dem Bus im 15- bzw. 30-Minuten-Takt angefahren. Dieser Busshuttle bringt die Gäste aus den Nachbardörfern Völs am Schlern, Kastelruth und dem Panider Sattel zur Seiser Umlaufbahn.
Über eine Gesamtstrecke von ca. 4,3 Kilometern bringt die Bahn die Gäste zur Bergstation, die sich direkt am Compatsch befindet. Die Fahrdauer beträgt ungefähr 15 Minuten und es wird ein Höhenunterschied von ca. 800 Metern überwunden.
Die Bahn ist mit Großraumkabinen ausgestattet, in der pro Kabine bis zu 16 Personen Platz haben. Durch die Großraumkabinen ist es möglich, dass pro Stunde bis zu 2.800 Personen befördert werden können. Ebenfalls ist ein Transport von Sportgeräten – wie z. B. Ski und Snowboards – problemlos möglich. Auch Rollstuhlfahrer und Kinderwägen können einwandfrei befördert werden, da die Seiser Almbahn barrierefrei gebaut wurde.
Die Bergstation befindet sich am Compatsch. Der Compatsch ist der zentrale Ausgangspunkt der Seiser Alm für alle Sportarten. Hier befand sind in der Vergangenheit der Großparkplatz und war zugleich – bis auf wenige Ausnahmen - der Endpunkt für den Individualverkehr.
Großer Erweiterungsbau bei Talstation
Hat sich das Gebäude der Talstation der Seiser Umlaufbahn in den Anfangsjahren in blau gezeigt, präsentiert sich dieses seit dem Jahr 2016 in einer bräunlichen Fassadenfarbe. Das Gebäude wurde in den Jahren 2015 und 2016 deutlich erweitert, ohne dass es jedoch unpassend für das gesamte Landschaftsbild wäre. Vielmehr fügt sich die Talstation nach dem Erweiterungsbau passend in das Dorfbild von Seis am Schlern ein. Die Talstation zeigt aber andererseits auch Moderne, welche sich hervorragend in die Bergwelt mit der im Hintergrund aufragenden Santnerspitze integriert. Zudem ist das Angebot auf die Bedürfnisse der Sommer- und Winterurlaubsgäste ausgerichtet, um diesen sämtliche Annehmlichkeiten zu bieten. Auf drei Geschossebenen sind mehrere Geschäfte und Lokale auf einer Gesamtfläche von 3.455 Quadratmetern untergebracht. Hierzu zählen ein Skidepot, eine Ski-Servicestelle, zwei Sportartikelgeschäfte, ein Restaurant, ein Schnellimbiss-Lokal und ein Geschäft für regionale und einheimische Produkte. Daneben gibt es noch von den beiden Skischulen jeweils eine Verkaufsstelle. Auch die Verwaltungsbüros der Seiser Almbahn sind hier angesiedelt.
Die Architektur der Talstation stammt von Lukas Burgauner, einem Bozner Architekten, der das neue Zentrum der touristischen Infrastruktur als Monolith gestaltet hat. Die Fassade besteht aus braunen PREFA-Fassadenpaneelen FX.12, die dafür sorgen, dass sich das Gebäude je nach Sonnen- und Lichtverhältnissen immer in einer anderen Optik zeigt.
Ein großer Blickfang ist das im Dezember 2016 eröffnete Kunstwerk in der Mitte der Wendelrampe, welche sich direkt vor dem Ein-/Ausgang der Talstation befindet. Hier ragt ein acht Meter hohes Kunstwerk in die Höhe, dessen Hauptgerüst aus Holzstämmen besteht. Zwischen den Holzstämmen werden drei Spitzen-Sportler des Schlerngebiets als Skulpturen aus Kastanienholz gezeigt: Peter Fill, Denise Karbon und Patrick Pigneter. Das Kunstwerk stammt von dem Wolkensteiner Bildhauer Hubert Mussner. Näheres hierzu unter: Holzskulpturen Talstation Seiser Alm
Fazit
Die Seiser Umlaufbahn bringt eine enorme Qualitätssteigerung für die Seiser Alm und ist deshalb heute nicht mehr wegzudenken. Auch die Gäste erleben die Seiser Alm in einer ganz anderen – nahezu autofreien – Atmosphäre, was mit einem höheren Erholungswert einhergeht.
Durch die zentrale Talstation in Seis am Schlern haben die Gäste des Schlerngebietes die Umlaufbahn sehr gut angenommen und wissen diese zu schätzen. Der Erweiterungsbau der Talstation aus dem Jahr 2016 bringt für die Gäste einen hohen Nutzen. Zudem fügt sich die Talstation mit ihrer neuen dunkelbraunen Monolith-Fassade nun hervorragend in das Landschaftsbild ein.
Ski- und Snowboardfahrer haben darüber hinaus den Vorteil, dass in der Super-Dolomiti-Skikarte die Fahrten mit der Seiser Almbahn inbegriffen sind. Ansonsten bietet die Bahn vor allem Urlauber mit einem längeren Aufenthalt vergünstigende Tarife an, die teilweise mit den Bustarifen kombinierbar sind.