Ruine Salegg

Die Burgruine Salegg bei Seis im Schlerngebiet

Blickt man von Seis am Schlern im Südtiroler Schlerngebiet aus in den Forst, welcher sich am Fuße der Santnerspitze befindet, kann man zwei Burgruinen erkennen. Die rechte und damit westlich gelegene von den zwei Ruinen ist die Ruine Salegg. Dabei handelt es sich um eine Burgruine, die sich auf einer Höhe von 1.219 Metern über dem Meeresspiegel befindet und teilweise auch „Saleck“ geschrieben wird. Die östlich von der Ruine Salegg gelegene Ruine ist die Ruine Hauenstein, auf deren damaliger Burg der vor allem im Schlerngebiet bekannte Oswald von Wolkenstein eine Zeit seines Lebens verbrachte.

Die Geschichte von Salegg

Wann genau die Burg Salegg erbaut wurde, ist heute – genau wie bei der Burg Hauenstein – leider nicht mehr exakt nachzuvollziehen. Wie Funde, die bei Salegg gefunden wurden, beweisen, wurde der Standort der heutigen Ruine bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Die Erbauungszeit der Burg Salegg kann auf das 12. Jahrhundert datiert werden, da die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1148 erfolgte.

Die Erbauer von Salegg waren die Herren von Saleck. Diese wiederum sind eine Zweiglinie der Herren von Kastelruth und waren wohl in der Anfangszeit auch die Besitzer der Burg. Heinrich, der ein Sohn von Adalbert von Kastelruth war, benannte sich als erster nach der Burg Salegg. Über Heinrich ist bekannt, dass dieser kinderlos blieb und bei einer Pilgerreise nach Jerusalem verstarb.

Im 13. Jahrhundert wurde die Burg Salegg von den „Herren von Saleck“ unter den Dienstmannen des Hochstifts Brixen bewohnt. Zu jener Zeit gehörten auch einige Höfe in der unmittelbaren Umgebung zur Burg.

Die Burg Salegg gilt als Lehensburg und wurde als Ganerbenburg genutzt.

1438 wurde die Burg Salegg teilweise Kaspar von Gufidaun abgenommen und an Konrad von Kraig verliehen. Ab dem Jahr 1473 befand sich die Burg im Besitz der Zwingensteiner, bis sie Mitte des 16. Jahrhunderts an die Wolkensteiner kam. Zuvor wurde die Burg Salegg im 15. Jahrhundert umgebaut, wie die noch vorhandenen Mauerreste erkennen ließen.

  • Ruine Salegg
  • Ruine Salegg Ausblick

Der Verfall der Burg ab dem 17. Jahrhundert

Ab dem 17. Jahrhundert wurden keinerlei Instandhaltungsarbeiten an der Burg Salegg vorgenommen, so dass sie mehr und mehr zur Ruine verfiel. Einen weiteren Substanzverlust musste die einstige Burg dahingehend hinnehmen, dass man sie teilweise abgetragen und als Baumaterial verwendet hatte. So geriet die Ruine immer mehr in Vergessenheit, da sie sich inmitten des Waldes des Hauensteiner Forstes befindet.

Wie dem Kastelruther Chronikbuch entnommen werden konnte, war die Burg Salegg mit einer Kapelle ausgestattet. Die Glocke und der Altar jener Kapelle sollen mit Beginn des Verfalls in die Seiser Kirche „Maria-Hilf“ gebracht worden sein.

Erst vor im Jahr 2002 wurde die Ruine wieder freigelegt, die Mauerreste gesichert und wird damit nun wieder den Besuchern präsentiert. Bei einem Besuch der Ruine Salegg können nun die Reste einer Ringmauer mit einem Durchmesser von einem Meter und die Reste einer Palasmauer und Teile von Ecktürmchen besichtigt werden. Wie die einstige Burg vor ihrem Verfall zur Ruine aussah, kann nur noch erahnt werden.

Heute gehört die Ruine Salegg dem „Diözesaninstitut für den Unterhalt des Klerus der Diözese Bozen-Brixen; dies ist gemäß dem kanonischen Recht eine öffentlich-rechtliche Person.

Die Sage um Ruine Salegg

Nahezu zu allen historischen Gebäuden und Orten des Schlerngebietes und der Seiser Alm gibt es eine eigene Sage, so folglich auch zur Ruine Salegg. Nach dieser Sage soll ein unterirdischer Gang die Burg Salegg mit der etwa 20 bis 30 Gehminuten entfernten Burg Hauenstein verbunden haben. In diesem unterirdischen Gang sollen große Schätze von Gold und Silber deponiert worden sein, die eine Jungfrau mit goldenem und lockigem Haar behütet hat. Der unterirdische Gang soll ausschließlich über die Burg Salegg zugänglich sein. Wer sich in den unterirdischen Gang wagt und die Jungfrau anspricht, soll durch bloßes Ansprechen den Geist vertreiben und damit das Gold gewinnen können. Doch bis heute hat es noch niemand gewagt, diesen unterirdischen Gang zu betreten.

Allein die Tatsache, dass bisher archäologisch die Existenz eines unterirdischen Ganges der damaligen Burgen nicht nachgewiesen werden konnte, zeugt davon, dass es sich bei der Geschichte um eine Sage handeln muss.

Oswald von Wolkenstein-Weg

Über einen wunderschönen und aufgrund zahlreicher Informationstafeln interessanten Rundweg kann die Burg Salegg erreicht werden. Der Rundweg beginnt am Parkplatz der Talstation der Seiser Almbahn und führt zunächst zur Ruine Salegg und von hier weiter zur Ruine Hauenstein bis er schließlich wieder an seinem Ausgangspunkt endet. Weitere Informationen zu dem Rundweg können Sie unter: Oswald von Wolkenstein-Weg nachlesen.

Die Ruine Salegg ist frei zugänglich und bietet einen wunderschönen Blick auf Seis am Schlern, den bekannten Urlaubsort des Schlerngebietes.

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